Die erste Loge dieses Ordens war die St. Olaus Loge, benannt nach Olav dem Heiligen. Sie wurde am 24. Juni 1749 in Bygdø Kongsgård gegründet und um 1780 in St. Johannesloge St. Olaus til den hvide Leopard (Sankt Olav zum weißen Leoparden) umbenannt, unter deren Namen sie heute noch immer aktiv ist.
Im Zuge der Unabhängigkeit von Schweden bzw. Dänemark wurde um 1891 der Norwegische Freimaurerorden als eigenständige Großloge bezeichnet und unter dem Namen X. Provinz von Norwegen geweiht. 1937 bekam die norwegische X. Provinz offiziell den endgültigen Namen Den Norske Frimurerorden.
Heute umfasst die Großloge 94 Logen, 3 Deputationslogen, 30 Brudervereinigungen sowie 34 kleine Freimaurergruppen. Der Orden hat ca. 20.000 Mitglieder (Stand 2011). Er hat seinen Hauptsitz an der Nedre Vollgate 19 in Oslo, nahe dem norwegischen Parlamentsgebäude.
Die Großloge folgt seit 1818 dem schwedischen Ritus, bei dem sich alle Mitglieder zum Christentum bekennen müssen. Nach der Tradition können nur Männer Mitglied werden, die mindestens 24 Jahre alt sein müssen. Des Weiteren muss man ein Mann von gutem (untadeligem) Ruf sein, eine allgemeine Solvenz besitzen, bereit sein zur Unterstützung des christlichen Glaubens (ohne besondere Anforderungen an eine bestimmte christliche Konfession), und man braucht die Empfehlungen von mindestens zwei Mitgliedern der Loge.[1] Laut dem Heiligen Stuhl ist es Katholiken jedoch nicht möglich, Freimaurer zu werden. Die skandinavischen Bischöfe stellten jedoch fest, dass Mitglieder einer skandinavischen Loge sehr wohl zum Katholizismus konvertieren und dennoch Logenmitglied bleiben können. Der Bischof von Oslo erklärte, die Logen seien nicht antiklerikal oder atheistisch.[2]
Mitgliedlogen
In Norwegen gibt es in jeder Provinz Freimaurerlogen. Die Logen unterscheiden sich nach Stewardsloger, St. Andreasloger, St. Johannesloger, Deputasjonsloger (Deputationslogen), Broderforeninger (Brüdervereinigungen) und Frimurergrupper (Freimaurergruppen; sie sind keine Logen).
Großmeister
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Name
Beginn
Ende
1
Morten Leuch Handelsmann (1732–1784)
1749 (Logenmeister der ersten norwegischen Freimaurerloge St. Olaus innerhalb der dänischen Großen Landesloge, Ausgründung aus der Loge St. Martin) 1780 (Umbenennung in St. Johanneslogen St. Olaus til den hvide Leopard – St. Johannesloge Sankt Olav zu dem weißen Leoparden)
Der damalige amtierende Großmeister der norwegischen Freimaurer Ivar A. Skar erklärte nach Bekanntwerden der Täterschaft auf der Homepage der Organisation:
„[…] Nachdem in den Medien bekannt wurde, dass der Angeklagte ein Mitglied des norwegischen Orden der Freimaurer war, wurde er mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Der Ausschluss wurde aufgrund der Handlungen des Beschuldigten beschlossen. Die Werte, die ihn für diese Tat motiviert haben, sind völlig unvereinbar mit dem, für was wir stehen. […] Die Polizei bekommt von uns selbstverständlich alle Unterstützung und Informationen, die sie zur Aufklärung benötigt.“
Der Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland, Rüdiger Templin, gab nach Bekanntwerden der Anschläge eine Stellungnahme mit Übersetzung der Erklärung der Großloge von Norwegen ab.[7]
Literatur
Ferdinand Runkel: Geschichte der Freimaurerei. Edition Lempertz, Bonn 2006, ISBN 3-933070-96-1. (Reprint von 1932)
Karl Ludvig Tørrisen Bugge: St. Johs. Logen St. Olaus Til Den Hvide Leopard i Kristiania 1749–1757–1907. Jubiläumsschrift 1907.
Kr. Thorbjørnsen: St. Olai Brødre. Blad av St. Johs. Logen. St. Olaus til den hvide Leopards historie gjennom 200 år. 1947 (gedruckt als Manuskript für Brüder der Loge).
Matrikkel (Register) über Den Norske Frimurerorden for arbeidsåret. 1996/97, Aktietrykkeriet (Aktiendruckerei) in Trondheim
Matrikkel (Register) über Den Norske Frimurerorden for arbeidsåret 2007. Aktietrykkeriet (Aktiendruckerei) in Trondheim
↑Den Norske Frimurerorden. Offizielle Website des Norwegischen Freimaurerordens mit englischsprachiger Erklärung zum Ausschluss Breiviks, abgerufen am 24. Juli 2011.