Norddeutsche Fußballmeisterschaft 1928/29
Die norddeutsche Fußballmeisterschaft 1928/29 war die 23. vom Norddeutschen Sport-Verband ausgetragene Fußballmeisterschaft. Sieger wurde der Hamburger SV im Endrundenturnier gegen Holstein Kiel und Hannover 96. Durch diesen Sieg qualifizierten sich die Hamburger für die deutsche Fußballmeisterschaft 1928/29, bei der sie nach einem Sieg über den Meidericher SV das Viertelfinale erreichten, welches gegen die SpVgg Fürth mit 0:2 verloren ging. Holstein Kiel durfte als Vizemeister ebenfalls an der deutschen Fußballmeisterschaft teilnehmen, schied aber bereits im Achtelfinale durch eine 1:6-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg aus. Modus und ÜbersichtDiese Spielzeit stand im Zeichen der von einigen Hamburger Spitzenvereinen herbeigeführten Fußball-Revolution. Die zunehmende Attraktivität des Fußballspiels hatte in ganz Deutschland zu einem Anwachsen der Zahl der Vereine geführt. Auf die steigende Zahl der Vereine reagierten die Verbände mit der immer weiteren Aufsplitterung der höchsten Spielklassen, so dass es in Norddeutschland zu Beginn der Saison 1927/28 elf formal erstklassige Ligen in sechs Bezirken gab. Für die großen norddeutschen Vereine insbesondere aus Hamburg und Altona sowie Holstein Kiel war diese Aufsplitterung völlig unzureichend. Die Ligaspiele gegen schwache, oft rustikal auftretende lokale Gegner waren weder interessant für die Zuschauer, noch trugen sie zur Leistungsförderung bei. Dabei war man in den 1920er Jahren den süddeutschen Vereinen um die Serienmeister 1. FC Nürnberg und SpVgg Fürth bereits häufig unterlegen. Um nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten, vor allem aber aus finanziellen Motiven[1] schlossen sich einige Vereine zur Interessengemeinschaft der Ligavereine zusammen und riefen die Runde der Zehn als eigene Spielklasse ins Leben. Derart vor vollendete Tatsachen gestellt, reagierte der Norddeutsche Sportverband und setzte beim Verbandstag am 10. März 1929 eine Ligareform durch, an deren Ende zur Saison 1929/30 sechs Oberligen eingeführt wurden; zuständig blieben die Bezirke. Die Spielzeit 1928/29 fiel in Norddeutschland jedoch weitgehend aus oder wurde abgebrochen. Der Verband stellte ad hoc eine Endrunde zusammen, bei der neben den ersten sechs der Runde der Zehn eine bis vier Mannschaften der anderen Bezirke ausgewählt wurden.
Runde der Zehn
HSV: Blunk ― Beier, Risse ― Lang, Halvorsen, Carlsson ― Schnurstein, Wollers, Harder, Horn, Rave; ferner eingesetzt: Loring (TW), Kolzen, Sveistrup, Walden, Werner Ploog, Henneberg, Sommer.[2] Die Frühjahrsserie fand nicht statt. Vielmehr wurde im Januar 1929 in Hamburg ein Neustart der „eigentlichen“ Liga (Alster- und Elbekreis) mit zweimal 14 Vereinen versucht. Die Absteiger waren wieder dabei, ebenso zehn (!) Aufsteiger aus den A-Klassen.[3] Auch dieses Vorhaben blieb, erschwert durch sehr winterliche Verhältnisse, in den Anfängen stecken.
Endrunde um die norddeutsche FußballmeisterschaftDie Endrunde um die norddeutsche Fußballmeisterschaft fand zuerst im K.-o.-System statt. Nach dem Viertelfinale spielten die vier verbliebenen Mannschaften im Rundenturnier in einer Einfachrunde den norddeutschen Fußballmeister aus. Am Ende konnte sich der Hamburger SV durchsetzen und wurde zum siebten Mal norddeutscher Fußballmeister. QualifikationGespielt wurde am 24. März und 7. April 1929.
ViertelfinaleGespielt wurde am 21. April 1929. Die ursprüngliche Ansetzung des Viertelfinales[4] stieß auf Proteste. Daraufhin beschloss der Verband eine Punkterunde zwischen den acht Mannschaften auszutragen („Runde der Acht“), die nach dem ersten Spieltag vom Verbandsgericht für satzungswidrig erklärt und abgebrochen wurde.[5] Schließlich wurde das ursprünglich angesetzte Viertelfinale doch ausgespielt.
FinalrundeDa nach Ende der Finalrunde noch drei Mannschaften punktgleich waren, wurde nochmals eine Play-off-Runde ausgespielt.
Play-off-Runde:
Quellen
Einzelnachweise
Siehe auch |
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