NonstopflugDer Nonstopflug (deutsch veraltet auch Ohnehaltflug)[1][2] ist in der Luftfahrt ein Anglizismus für einen Flug, bei dem zwischen dem Ausgangs- und dem Zielpunkt keine Zwischenlandung (englisch stopover) vorgesehen ist. AllgemeinesAuch Kurzstreckenflüge bis zu 1.500 km sind, wenn keine Zwischenlandung erfolgt, Nonstopflüge. Doch wird der Begriff des Nonstopfluges eher assoziiert mit Langstreckenflügen ab etwa 5.000 km, also insbesondere mit Interkontinentalflügen, um damit die Reichweite des Flugzeuges hervorzuheben. Zivile LuftfahrtNonstop-Flüge bekamen mit dem einsetzenden Jet-Luftverkehr über den Atlantik eine werbende Bedeutung, da die meisten von Kolbenmotoren getriebenen Flugzeuge auf ihrem Flug von Europa nach Nordamerika eine oder sogar mehrere Zwischenlandungen zum Auftanken einlegen mussten. Derzeit sind Nonstop-Flüge bei Passagierflugzeugen bis zu 17.000 km[3] möglich. Der längste durchgeführte Flug ist der von Singapore Airlines mit einer A350-900ULR durchgeführte Linienflug von New York nach Singapur (Flug SIA 21) mit 15.345 Kilometern (Luftlinie) bzw. ca. 16.500 (tatsächliche Strecke) und einer Flugzeit von geplant 18 1⁄2 Stunden[4]. Der zweitlängste Nonstopflug ist QR920 der Fluggesellschaft Qatar Airways von Auckland, Neuseeland nach Doha, Katar. Der Flug hat eine Distanz von 14.551 km (Luftlinie) und eine planmäßige Flugzeit von 17 Stunden und 50 Minuten und wird mit einer Boeing 777 durchgeführt.[5] Solche Ultralangstreckenflüge sind nicht sehr wirtschaftlich, da im Vergleich zu einer Zwischenlandung nach neun Stunden der Treibstoff für die zweiten neun Stunden mitgeführt werden muss und sich dadurch die Nutzlast verringert bzw. das Gesamtgewicht auf der ersten Hälfte des Flugs deutlich höher ist. Da eine Crew nicht den gesamten Flug ohne Pausen durchführen darf, muss auch zusätzliches Personal mitreisen und geeignete Ruhemöglichkeiten an Bord haben. Ob die ersparten Kosten für Startgebühren und Personalwechsel am Boden einerseits sowie den Treibstoff für den eingesparten Start andererseits geringer sind als die Zusatzkosten muss im Einzelfall beurteilt werden. Je nach Flugroute kann aber auch das Fehlen einer für den Flugzeugtyp geeigneten Landemöglichkeit (z. B. am Nordpol oder mitten in einer Wüste) den Ausschlag geben. Aus Sicherheitsgründen werden im Linienbetrieb keine Rekorde angestrebt. Der FAI-Rekord wird daher für Test- bzw. Überführungsflüge von zwei Ausführungen der Boeing 777[6] gehalten. Nonstop-Flüge sind nicht mit Direktflügen zu verwechseln, bei denen zwar die Flugnummer unverändert bleibt, sehr wohl aber Zwischenlandungen möglich sind. Je nach Anzahl der Zwischenlandungen werden sie mit „One Stop“, „Two Stop“ usw. in den Flugplänen bezeichnet. Militärische LuftfahrtMilitärische Flugzeuge werden zur Reichweitenverlängerung in der Luft aufgetankt; so kann zum Beispiel die Maschine des US-Präsidenten, die „Air Force One“, etwa für den Fall einer terroristischen Bedrohung am Boden, sieben Tage ohne Landung in der Luft bleiben. Nonstopflüge als RekordflügeDie Erst-Nonstopflüge auf bestimmten Strecken gelten insbesondere bei Nichtfliegern als besondere Rekorde; unter anderem auch deswegen, weil sie Anfang des 20. Jahrhunderts von Zeitungsverlegern[7] und anderen Mäzenen[8] mit Preisgeldern belohnt wurden und dementsprechend von den Medien begleitet wurden. Beispiele dafür sind die Überquerungen des Ärmelkanals und des Atlantiks. Als werbewirksamer Zuverlässigkeitsnachweis neuer Flugzeugkonstruktionen und -komponenten erfreuen sich deshalb Nonstopflüge auf bestimmten Strecken und vor allem über den Nordatlantik bei Luftfahrzeugherstellern und -betreibern auch heute einer gewissen Beliebtheit.
Nonstop-Atlantiküberquerungen
Pazifiküberquerungen
Weitere Nonstopflüge
Einzelnachweise
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