Lucien Noël, der Sohn eines Pariser Weinhändlers, war von 1914 bis 1917 in einer Bank angestellt und begann nach seinem Kriegsdienst Anfang der 1920er Jahre als humoristischer Zeichner und Karikaturist zu arbeiten. Seine Arbeiten wurden in den Publikationen Le Canard enchaîné und L’Humanité veröffentlicht. Bereits 1921 trat Noël-Noël erstmals als Chansonnier auf, der auch eigene Lieder (z. B. ‘Le chapeau neuf’, ‘L’enterrement’, ‘La rentrée tardive’) und vortrug. Ab 1927 konnte man den Künstler in Pariser Revuetheatern wie dem Théâtre de Dix heures sehen. Seit 1950 stand er als Präsident dem Syndicat des chansonniers vor.
Nebenbei versuchte sich Noël-Noël auch als Schauspieler, mit Beginn des Tonfilmzeitalters in Frankreich stand er auch regelmäßig vor der Kamera. „Sein Rollenfach war das des typischen, städtischen wie ländlichen, Durchschnittsfranzosen, eine Mischung aus Gutmütigkeit, Schlichtheit und Naivität aber auch Cleverness.“[1] Er konnte gravitätische Personen vom Stand ebenso spielen wie komische, verschrobene Kauze. Seine bekannteste Figur war der von Noël-Noël selbst konzipierte Filmheld Ademaï Joseph, den er in einer Reihe von kurzen wie abendfüllenden Unterhaltungsfilmen der 1930er und 1940er Jahre verkörperte. Zu einigen seiner Filme verfasste der Pariser auch das Drehbuch, einmal führte er auch Regie. Nach seinen Manuskripten entstand 1969/70 die TV-Serie Le voyageur des siècles.
Noël-Noël hatte auch einige Funktionärsposten in der Filmpolitik inne.
Filmografie
1930: La prison en folie
1931: Ménages modernes
1931: Pour vivre heureux
1932: Octave
1932: Monsieur Albert
1932: Mistigri
1933: La visitée du musée
1933: Mon chapeau
1933: Vive La compagnie
1934: Une fois dans la vie
1934: Ademaï aviateur (auch Drehbuch)
1935: Pierrot mon ami
1935: La centenaire
1936: Les aventures de Montonnet (auch Drehbuch)
1937: L’innocent (auch Co-Drehbuch)
1938: Mannequins
1939: La damille Duraton
1939: Le plancher de vaches (auch Drehbuch)
1942: Meine größte Liebe (La femme qui j’ai le plus aimée)
1961: Jessica(La sage-femme, le curé et le bon dieu)
1965: La sentinelle endormie (auch Drehbuch)
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 696.
Einzelnachweise
↑Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 696.