Okorafor wurde 1974 als Kind nigerianischer Eltern geboren, die 1969 in die USA emigriert waren. Okorafor studierte Rhetorik an der University of Illinois (BA 1996) und erwarb einen MA in Journalistik (Michigan State University, 1999) und in Englischer Literatur (University of Chicago, 2002).
2001 war sie Teilnehmerin des renommierten Clarion Workshops für angehende Science-Fiction- und Fantasy-Autoren.
Ihre Promotion schloss sie 2007 ebenfalls an der University of Chicago ab. Ihre erste Kurzgeschichte, „The Palm Tree Bandit“ erschien 2000.[1] Es folgten weitere Kurzgeschichten in Anthologien. Okorafor lehrt als Associate Professor an der University of Chicago und der Governors State University. Sie lebt in New York und Illinois und ist Mutter einer Tochter.
Werk und Rezeption
Okorafors Werke sind geprägt durch die Verbindung von sozialer Utopie bzw. Post-Apokalypse mit afrofuturistischen Visionen und postkolonialer Kritik, knüpfen aber auch an westafrikanische Mythologie an, insbesondere an die Kosmologie und an soziale und spirituelle Traditionen der Igbo. Okorafors zentrale Motivation liegt darin, dass sie afrikanische Perspektiven, bzw. die spezifische Perspektive afrikanische Diaspora in der Science-Fiction-Literatur als nicht hinreichend repräsentiert sieht.
Okorafor erhielt 2001 den Hurston-Wright-Literaturpreis für ihre Kurzgeschichte „Amphibious Green“. Hierauf veröffentlichte sie zwei Jugendbücher, Zahrah the Windseeker (2005, Houghton Mifflin Harcourt) und The Shadow Speaker (2007, Hyperion/Disney). Für ersteres erhielt sie den Wole Soyinka Prize for Literature in Africa. Auch Shadow Speaker gewann mehrere Preise, u. a. den Carl Brandon Parallax Award, den Andre Norton Award und den Golden Duck Award.
Ihr erster an eine erwachsene Leserschaft gerichteter Roman, Who fears Death (2010, DAW/Penguin), erhielt 2011 den World Fantasy Award in der Kategorie Bester Roman. Ihr in Lagos spielender Roman Lagoon (2014, Hodder & Stoughton Ltd.) war für den British Science Fiction Association Award nominiert und gewann den Red Tentacle Award.
Ihr jüngster Roman, Binti (2015, Tor.com), welcher sich mit der namibischen Himba-Ethnie und der Zulassung einer Himba-Frau an einer intergalaktischen Universität befasst, gewann den Nebula Award sowie im August 2016 den Hugo Award und 2017 einen Nommo Award in der Kategorie Best Novella.
Kinderbuch— verfasst unter dem Namen Nnedi Okorafor
Long Juju Man (2009, Macmillan Africa)
Iridessa and the Secret of the Never Mine (2012, Disney Books)
Jugendbuch—verfasst unter dem Namen Nnedi Okorafor
Akata Witch (2011, Viking/Penguin) (veröffentlicht als What Sunny Saw in the Flames in Nigeria und in Großbritannien bei Cassava Republic)
Akata Witch 2: Akata Warrior (2017, Viking/Penguin/PRH) (veröffentlicht als Sunny and the Mysteries of Osisi in Nigeria und in Großbritannien bei Cassava Republic)
Belletristik—verfasst unter dem Namen Nnedi Okorafor
„Hello, Moto“ (2011, A Tor.Com Original short story)
„Moom!“ Kurzgeschichte, erschienen in AfroSF: Science Fiction by African Writers (2012, Storytime)[12]
Kabu Kabu (2013, Prime Books)
Lagoon (2014, Hodder & Stoughton Ltd.) (2015, Saga Press/Simon & Schuster); deutsch als Lagune (2016, Cross Cult) ISBN 978-3-86425-873-2
The Book of Phoenix (2015, DAW/Penguin/PRH) (Prequel von Who Fears Death); deutsch als Das Buch des Phönix (Oktober 2017, Cross Cult) ISBN 978-3-95981-493-5
Binti (2015, Tor.com) deutsch als Binti 1: Allein (2017, Cross Cult) ISBN 978-3-95981-654-0
Binti 2: Home (2017, Tor.com) deutsch als Binti 2: Heimat (2017, Cross Cult) ISBN 978-3-95981-655-7
Binti 3: The Night Masquerade (2018, Tor.com) deutsch als Binti 3: Nachtmaskerade (2018, Cross Cult) ISBN 978-3-95981-656-4
Binti. Cross Cult, Ludwigsburg 2018, ISBN 978-3-95981-653-3 (Enthält die drei Novellen „Allein“, „Heimat“ und „Nachtmaskerade“).