Die Gattung der Nixenkräuter (Najas) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae). Alle Arten dieser Gattung leben ausschließlich im Wasser. Die bis zu 40 Arten sind fast weltweit verbreitet.
Alle Nixenkraut-Arten wachsen als Wasserpflanzen in Süß- oder Brackwasser. Sie sind meist einjährige, selten auch ausdauernde krautige Pflanzen. Die Sprossachsen sind schlank und stark verzweigt, in den unteren Knoten entstehen Wurzeln, die unteren Internodien sind verlängert, die oberen reduziert. Die Laubblätter stehen beinahe gegenständig oder sind durch die verkürzten Internodien fast quirlartig angeordnet. Sie sind aufsitzend und in Blattspreite und Aurikel (Blattöhrchen) unterteilt. Die Blattspreiten sind linealisch und abgeflacht, einnervig, die Blattränder sind meist gesägt, an jeder Seite fünf bis hundert Zähnen. Die Aurikel sind unterschiedlich geformt, jedes schließt ein Paar dünne, durchscheinende Blattschuppen ein, der Rand der Aurikel ist für gewöhnlich spitz-gezähnt, an jeder Seite ein bis 15 Zähnen.
Es gibt sowohl monözische (einhäusig getrenntgeschlechtige) als auch diözische (zweihäusig getrenntgeschlechtige) Arten. Die eingeschlechtigen Blüten stehen einzeln oder in Gruppen aufsitzend in den Achseln, jede einzelne ist meist von einem membranartigen Hüllblatt umgeben. Eine Blütenhülle wird nicht gebildet. Die kurzgestielten, männlichen Blüten bestehen aus einem einzelnen Staubblatt, dessen Staubbeutel aus einem oder vier Theka besteht, die vertikal aufspringen. Die Staubfäden sind zunächst sehr kurz, verlängern sich zur Anthese jedoch etwas. Die ungestielten, weiblichen Blüten bestehen aus einem einzelnen Fruchtblatt mit nur einer Samenanlage, die Plazentation ist basal. Der einzelne Griffel ist in zwei bis vier stark zugespitzte Narbenlappen geteilt.
Die Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Najas erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 1015.[2] Der botanische Gattungsname Najas leitet sich von den griechischen Wassernymphen, Najaden, ab. Synonyme für NajasL. sind: CauliniaWilld., FluvialisMich. ex Adans., FluvialisSég., IttneraC.C.Gmel.[3]
Najas brownianaRendle: Sie ist in Indien, in Taiwan und von Java bis zum nördlichen Australien und in den südöstlichen chinesischen Provinzen Guangdong sowie Guangxi weitverbreitet.[3]
Biegsames Nixenkraut[6] (Najas flexilis(Willd.) Rostk. & W.L.E.Schmidt, Syn.: Najas canadensisMichx., Najas flexilis var. microcarpaNilsson, Najas flexilis var. robustaMorong, Najas flexilis var. congestaFarw., Najas flexilis subsp. caespitosusMaguire, Najas caespitosus(Maguire) Reveal): Sie gedeiht in gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel[3] und ist in Europa, Sibirien sowie Nordamerika weitverbreitet.
Najas gracillima(A.Braun ex Engelm.) Magnus (Syn.: Najas indica var. gracillimaA.Braun ex Engelmann, Najas tenuissima subsp. amurensis(Tzvelev) Vorosch., Najas japonicaNakai): Sie ist vom östlichen Iran bis Russlands Fernen Osten sowie gemäßigten Ostasien und vom östlichen Kanada bis zu den nördlichen-zentralen sowie östlichen USA weitverbreitet.[3] In Reisfeldern in Norditalien ist sie ein Neophyt.[7]
Grasartiges Nixenkraut[6] (Najas gramineaDelile, Syn.: Najas graminea var. delileiMagnus nom. inval.):[3] Sie stammt aus Süd- und Ostasien, Australien, Neukaledonien und in Afrika und ist in Reisfeldern in Norditalien, Rumänien und Bulgarien ein Neophyt.[5][7]
Kleinzähniges Nixenkraut oder Guadeloupe-Nixenkraut (Najas guadalupensis(Spreng.) Magnus, Syn.: Najas flexilis var. guadalupensis(Spreng.) A.Braun, Najas microdonA.Braun nom. superfl.): Sie ist mit vier Unterarten vom südlichen Kanada über die nördlichen-zentralen, nördlichen-östlichen sowie südöstlichen USA, Zentral- bis Südamerika und auf Karibischen Inseln weitverbreitet.[3] Sie wird als Aquarienpflanze verwendet.
Najas hagerupiiHorn: Sie ist im tropischen Westafrika weitverbreitet.[3]
Indisches Nixenkraut[6] (Najas indica(Willd.) Cham., Syn.: Najas minor var. indica(Cham.) A.Braun, Najas palustrisBlanco, Najas lobataBlanco, Najas falciculataA.Braun, Najas tenuisMagnus, Najas foveolataA.Braun ex Rendle, Najas kingiiRendle, Najas lacerataRendle): Sie im tropischen und subtropischen Asien verbreitet.[3]
Najas malesianaW.J.de Wilde (Syn.: Najas graminea var. angustifoliaRendle, Najas graminea var. minorRendle): Sie ist vom östlichen Indien über Südostasien bis Malesien verbreitet.[3]
Großes Nixenkraut[6] (Najas marinaL., Syn.: Najas marina var. genuinaK.Schum. nom. inval.): Es gibt vier Unterarten und vier Varietäten:
Najas marina subsp. arsenariensis(Maire) L.Triest (Syn.: Najas arsenariensisMaire): Sie kommt nur in Algerien vor.[3]
Najas marina var. brachycarpaTrautv. (Syn.: Najas marina subsp. brachycarpa(Trautv.) Tzvelev, Najas intramongolicaMa): Sie ist von Zentralasien bis ins nördliche China verbreitet.[3]
Najas marina subsp. commersoniiL.Triest: Das Verbreitungsgebiet liegt im westlichen indischen Ozeanraum.[3]
Najas marina var. grossidentataRendle: Sie ist vom nordöstlichen China bis Korea verbreitet.[3]
Mittleres Nixenkraut (Najas marina var. intermedia(Wolfg. ex Gorski) Rendle, Syn.: Najas intermediaWolfg. ex Gorski, Najas major var. intermedia(Wolfg. ex Gorski) A.Braun, Najas major subsp. intermedia(Wolfg. ex Gorski) K.Richt., Najas marina subsp. intermedia(Wolfg. ex Gorski) Casper, Najas muricataDelile nom. illeg., Najas marina var. muricataK.Schum. nom. illeg., Najas delileiRouy, Najas armataH.Lindb. nom. superfl., Najas marina subsp. armataHorn, Najas marina var. delilei(Rouy) Maire, Najas marina subsp. delilei(Rouy) Reekmans): Es ist vom Mittelmeerraum bis Yunnan und ins südliche Afrika verbreitet.[3]
Großes Nixenkraut[6] (Najas marinaL. subsp. marina, Syn.: Najas maritimaPall., Najas majorAll., Najas fluviatilisPoir., Najas muricataThuill., Najas major var. laevisDC., Najas monospermaWilld., Najas tetraspermaWilld., Najas fucoidesGriff., Najas latifoliaA.Braun, Najas major var. angustifoliaA.Braun, Najas major var. ehrenbergiiA.Braun, Najas major var. microcarpaA.Braun, Najas major var. multidentataA.Braun, Najas major var. paucidentataA.Braun, Najas marina var. muricataHartm., Najas marina var. angustifolia(A.Braun) A.Braun ex K.Schum., Najas major var. gracilisMorong, Najas marina var. gracilis(Morong) Dudley, Najas marina var. recurvataDudley, Najas microcarpa(A.Braun) Bolle ex Christ, Najas major subsp. multidentata(A.Braun) K.Richt., Najas major subsp. paucidentata(A.Braun) K.Richt., Najas latiorF.Muell. ex K.Schum. nom. inval., Najas marina var. angustissimaK.Schum., Najas marina var. bolleiK.Schum., Najas marina var. ehrenbergii(A.Braun) K.Schum., Najas marina var. latifoliaK.Schum., Najas marina var. latiorK.Schum., Najas marina var. multidentata(A.Braun) K.Schum., Najas marina var. paucidentataK.Schum., Najas marina var. riedeliiK.Schum., Najas polonicaZalewski, Najas marina var. brevifoliaRendle, Najas marina var. californicaRendle, Najas marina var. mexicanaRendle, Najas marina var. denticulataRendle, Najas gracilis(Morong) Small, Najas laevisLojac., Najas major var. polonica(Zalewski) Tzvelev, Najas marina subsp. aculeolataTzvelev, Najas marina subsp. major(All.) Viinikka, Najas marina subsp. ehrenbergii(A.Braun) L.Triest, Najas marina subsp. microcarpa(A.Braun) L.Triest, Najas marina var. kashmirensisL.Triest, Najas marina subsp. latior(K.Schum.) L.Triest, Najas marina var. ohwiiL.Triest, Najas marina subsp. susianaL.Triest): Es ist fast weltweit verbreitet.[3]
Najas marina subsp. sumatrana(W.J.de Wilde) L.Triest (Syn.: Najas marina var. sumatranaW.J.de Wilde): Sie kommt nur im westlichen Sumatra vor.[3]
Najas marina var. zollingeriRendle: Sie kommt nur im Batur-See in Bali vor.
Kleines Nixenkraut[6] (Najas minorAll., Syn.: Najas subulataThuill., Najas fragilis(Willd.) Delile, Najas dichotomaRoxb., Najas ternataRoxb. ex Griff., Najas minor var. intermediaCes., Najas minor var. spinosaRendle, Najas minor var. longifoliaR.Corti, Najas moshanensisN.Z.Wang): Sie ist im gemäßigten bis subtropischen Eurasien und Nordafrika weitverbreitet.[3]
Najas tenuifoliaR.Br. (inkl. Najas pseudogramineaW.Koch): Sie von Thailand bis Australien verbreitet und kommt in Hongkong vor.[3][5]
Najas tenuissima(A.Braun ex Magnus) Magnus (Syn.: Najas minor var. tenuissimaA.Braun ex Magnus, Najas minor subsp. tenuissima(A.Braun ex Magnus) K.Richt., Najas yezoensisMiyabe): Sie ist vom südlichen Finnland über das nordwestliche europäische Russland, Russlands Fernen Osten bis zur japanischen Insel Hokkaidō verbreitet.[3][7]
Najas testuiRendle: Sie kommt im tropischen Afrika weitverbreitet.[3]
Einige Nixenkraut-Arten haben in die Aquaristik[8] Eingang gefunden.
Quellen
Robert R. Haynes: Hydrocharitaceae. : Najas – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 22: Magnoliophyta: Alismatidae, Arecidae, Commelinidae (in part), and Zingiberidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 2000. ISBN 0-19-513729-9 (Abschnitt Beschreibung)
Wang Qingfeng, Robert R. Haynes & C. Barre Hellquist: Hydrocharitaceae.: Najas, S, 92 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Acoraceae-Cyperaceae. Volume 23, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2. September 2010, ISBN 978-1-930723-99-3.
Einzelnachweise
↑W. Alan Wentz, Robert R. Haynes: Najadaceae. In: Robert E. Woodson, Jr., Robert W. Schery: Flora of Panama, Teil II, Familie 3b, In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 60, Nummer 1, 1973, S. 1–5.
↑Najas bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 22. August 2014.
↑Najas im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. August 2014.
↑ abcdWang Qingfeng, Robert R. Haynes & C. Barre Hellquist: Hydrocharitaceae.: Najas, S, 92 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Acoraceae-Cyperaceae. Volume 23, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2. September 2010, ISBN 978-1-930723-99-3.
↑ abcdefWalter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.