Der Alte Friedhof Bockenheim wurde 1825 eingeweiht. Bis 1875 hatte sich die Einwohnerzahl gegenüber 1825 auf 13.000 Personen versechsfacht, und der Friedhof war wesentlich zu klein geworden. Daher wurde ein neuer Friedhof angelegt. Er wurde 1878 seiner Bestimmung übergeben und entstand auf dem Gelände der Brauerei des Brauers Heinrich Karl Birk, die einige Jahre vorher geschlossen worden war. Das Sudhaus aus dem Jahr 1839 wurde zur Trauerhalle umgebaut.[1] Der Neue Friedhof wurde von Heinrich Siesmayer geplant und umfasst nach einer Erweiterung im Jahr 1871 eine Fläche von 6,06 Hektar mit etwa 5250 Grabstellen.[2] Damit ist er der achtgrößte Friedhof in Frankfurt am Main.[3]
Im Jahr 2005 wurde die jetzige Trauerhalle von der Stadt umfassend saniert.
Eine Vielzahl von Grabmalen steht unter Denkmalschutz. Beispiele:[6]
Grabmal
Jahr
Beschreibung (Denkmalamt)
Foto
Grab der Familie Harth
1909
Eine torartige Stele nach Vorbild einer Ädikula im Jugendstil. Bronzeschale im Zentrum, Bronzetafeln
Grab des Ehepaares Christian und Wilhelmine Harth
1921
Ehepaar Christian Harth (* 17. März 1853; † 14. Januar 1921) und Wilhelmine Harth geb. Saam (* 9. September 1854; † 11. Januar 1923), Steinmetz: Hofmeister
Grab der Familie Knodt-Forell-Kramer
1902
Relief aus Kupfer an der Friedhofswand. Christian Knodt war Metallwarenfabrikant. Robert Forell ein Bockenheimer Maler (1858–1927). Steinmetz: F. Hofmeister
Grab der Familie Müller
1898
Sandstein im Stil der Neorenaissance, Steinmetz: unbekannt
Grab des Ehepaars Hermann und Elisabeth Bückling
1899
Grabstele, Hermann Bückling (1853–1938), Inhaber der Firma Bückling & Baum, Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt, Solmsstraße 17, Frankfurt-Bockenheim, sowie anerkannter Frankfurter Hobbyfotograf. Steinmetz: Becker, 1891
Grab der Familie Sperl
N.N.
Senator Dr. med. h. c. Ministerialrat A.D. Friedrich Sperl, Wirtschaftsmanager im Widerstand gegen Hitler und engagierter Förderer von Kultur und Wissenschaft. 1968 stiftete die Goethe-Universität Frankfurt am Main den Friedrich Sperl-Preis (Preis zur Förderung der Geisteswissenschaften), der herausragende Arbeiten des Historiker-Nachwuchses auszeichnet. Seine Dotierung beträgt z. Z. 2.500 Euro. Seine Ehefrau Lydia Sperl (* 25. Februar 1906; † 23. Februar 1992) entstammte der deutsch-russischen Familie der Barone von Falz-Fein, die durch Verheiratung mit der Familie des Schriftstellers Vladimir Nabokov sowie des Komponisten Nicolas Nabokov verschwägert war. Lydia Sperls Vater Eduard Falz-Fein war der Bruder von Friedrich von Falz-Fein, der selbst ein deutsch-russischer Großgrundbesitzer und Gründer des Naturschutzgebiets Askanija-Nowa (russisch Аскания-Нова, Ukraine) war. Steinmetz: unbekannt