Nebbiolo
Nebbiolo ist eine rote italienische Rebsorte. EigenschaftenDie Rebe Nebbiolo stammt aus dem Piemont und liefert tanninreiche, ausdrucksstarke Rotweine, die lange reifen müssen. Der Nebbiolo gehört zu den am langsamsten reifenden Weinen überhaupt, aber damit auch zu denen, die ihre Qualität am längsten behalten (siehe hierzu auch den Artikel Phenole im Wein). Der Name wird von nebbia abgeleitet, was Nebel bedeutet, und deutet auf den weißen Belag auf den Beeren hin, der sich bei Vollreife bildet. Wenn die dickschalige und kleinbeerige Sorte reif wird, kommt es häufig vor, dass Nebel die Hügel bedeckt. Deshalb gibt es bei Nebbiolo-Weinen an sich sehr große Jahrgangsschwankungen, je nachdem, wie vor allem der Herbst ausfällt. Nebbiolo wurde vermutlich seit der Antike im Hügelland des Monferrato und der Langhe angebaut. Er wird bereits in Schriften des 13. und 14. Jahrhunderts namentlich erwähnt. VerbreitungDer Nebbiolo gehört zu den anspruchsvollsten Rebsorten, was Boden und Lage betrifft. Er gedeiht praktisch nur auf kalkhaltigen Mergelböden und verlangt steile Süd- oder Südwestlagen. Dieser extreme Anspruch ist wohl Ursache dafür, dass, anders als bei anderen Sorten, wirklich hochwertige Weine in den Überseegebieten bisher nicht gekeltert wurden. Es fehlt an den nötigen perfekten Lagen. Lediglich der Bodega Juan Carrau in Uruguay gelingt es, einen Nebbiolo-Wein (Den Vilasar) herzustellen. Die bekanntesten Nebbiolo-Weine sind:
Weitere Weine wie Gattinara DOCG und Ghemme DOCG aus dem nördlichen Piemont an den Ufern des Flusses Sesia, wo die Sorte Spanna genannt wird, können mit geringen Mengen anderer Sorten verschnitten werden. Kleinstmengen liefert die Carema DOC, sowie das Aostatal mit Donnas und Arnad-Montjovet. Versuche, den Nebbiolo außerhalb Italiens anzusiedeln, haben bisher keine überzeugenden Ergebnisse gebracht. Weltweit sind circa 6000 Hektar Rebfläche mit dem Nebbiolo bestockt. Der große Anteil ist in Italien zu finden (5250 Hektar). Daneben gibt es Anpflanzungen in Argentinien, Mexiko, Kalifornien, der Schweiz, Südafrika und Brasilien. Siehe auch die Artikel Weinbau in Italien, Weinbau in Argentinien, Weinbau in den Vereinigten Staaten (→ Weinbau in Kalifornien, Weinbau in Oregon, Weinbau in Maryland), Weinbau in Brasilien, Weinbau in Südafrika und Weinbau in der Schweiz sowie die Liste von Rebsorten. Ampelographische SortenmerkmaleIn der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
Die Beeren reifen ca. 30 Tage nach denen des Gutedels. Sie gilt nach internationalem Maßstab somit als spät reifend. Der Nebbiolo treibt im Frühjahr früh aus, so dass die Triebspitzen durch Frühjahrsfröste gefährdet sind. Bei feuchter Witterung während der Blüte neigt die Sorte zudem zur Verrieselung. Die Sorte ist zudem anfällig gegen den Echten Mehltau, während sie gegenüber dem Falschen Mehltau resistenter ist. Im Herbst neigt sie bei feuchter Witterung zur Grauschimmelfäule. Die Erträge sind meist etwas zu hoch, so dass durch eine gezielte Traubenausdünnung eine Ertragsminderung durchgeführt werden muss, um gute Weinqualitäten zu erzielen. AbstammungDie Forscher Anna Schneider (Agrar-Institut des CNR in Grugliasco bei Turin) und José Vouillamoz (University of California, Davis und „Istituto agrario di San Michele all'Adige“ heute Fondazione Edmund Mach in San Michele all’Adige) führten mikrobiologische DNA-Analysen an über 1500 Rebsorten durch. Auf der Suche nach dem genetischen Ursprung des Nebbiolo sind sie zu der Überzeugung gelangt, dass die Eltern-Rebsorten wahrscheinlich ausgestorben sind und sich seine Abstammung somit nicht mehr feststellen lässt. Es wurden aber genetische Verwandtschaften mit den Sorten Freisa, Negrera, Bubbierasco, Vespolina, Nebbiolo Rosé, Rossola Nera und Brugnola festgestellt.[1] SynonymeDie Rebsorte Nebbiolo ist auch unter 109 folgenden Namen bekannt:
WeblinksCommons: Nebbiolo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur
Einzelnachweise
|