Die National Basketball League (NBL) ist eine professionelle australasische Basketballliga mit derzeit zehn Mannschaften aus Australien (neun Mannschaften) und Neuseeland (eine Mannschaft). Sie ist die mit Abstand stärkste Basketballliga in Ozeanien und gehört im internationalen Vergleich zu den besten 20 der Welt. Die Liga wurde 1979 in Australien gegründet.
Jedes Team trägt in der von Ende September/Anfang Oktober bis Mitte Februar andauernden regulären Saison 14 Heim- und 14 Auswärtsspiele aus. Die in der Endtabelle auf den ersten sechs Plätzen stehenden Teams qualifizieren sich für die NBL Finals, die im Play-off-Modus ausgetragen werden. Die in der Endtabelle auf den ersten beiden Plätzen stehenden Teams qualifizieren sich dabei direkt fürs Halbfinale, während die auf den Positionen 3 bis 6 stehenden Teams die beiden anderen Halbfinalisten ausspielen. Im Halbfinale gilt der best of three modus, während im Finale der best of five Modus angewendet wird, so dass der Meister Ende März feststeht.
Ende Mai 2015 wurde Larry Kestelman, Geschäftsmann und Mitbesitzer der Mannschaft Melbourne United, über seine Unternehmensgruppe der Mehrheitseigner der NBL.[1] Er zahlte rund sieben Millionen Australische Dollar für die Übernahme.[2] Zuvor hatte die Liga unter schwindenden Zuschauerzahlen[3] und mehrere Mannschaften unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten gelitten.[2] Nach Kestelmans Übernahme ging es mit der NBL bergauf: Die Zuschauerzahlen stiegen bis 2019 um 25 Prozent, die Zahl der Fernsehzuschauer um 40 Prozent und die Nutzungszahlen in Internetnetzwerken um 400 Prozent.[3]
NBL-Meister
Rekordmeister sind die Perth Wildcats, die bislang zehnmal den Titel gewinnen konnten. Eine nicht mehr bestehende Franchise aus Melbourne wurde unter den Namen St. Kilda Saints, North Melbourne Giants sowie South East Melbourne Magic insgesamt sechsmal Meister der NBL.
Die NBL schreibt für alle teilnehmenden Teams für den Spielerkader eine Gehaltsobergrenze (Salary Cap) und eine Gehaltsuntergrenze vor, um eine hohe sportliche Ausgeglichenheit zu gewährleisten. Damit ist es unmöglich, das sich ausschließlich Topspieler in einem Team befinden. Für die Saison 2024/25 beträgt die Gehaltsobergrenze 1.947.662.58 Australische Dollar (AUD) und die Gehaltsuntergrenze 1.752.913.85 AUD.[4] Ein Spielervertrag darf eine maximale Laufzeit von 3 Jahren nicht überschreiten und muss ein Mindesgehalt von 79.758.05 AUD pro Jahr aufweisen. Vier Spieler im Kader fallen als sogenannte Marquee Player nicht unter den Salary Cap. Ihrer Gehälter sind festgeschrieben von $233.697.34 AUD pro Jahr für den Marquee 1 bis 467.396.04 AUD pro Jahr für den Marquee 4.
Talentförderprogramm
2018 führte die NBL das Förderprogramm Next Stars ein. Damit verfolgt die Liga das Ziel, junge Spieler aus dem In- und Ausland in die NBL zu holen, denen zugetraut wird, in absehbarer Zeit den Sprung in die nordamerikanische NBA zu schaffen. Im Rahmen der Förderung in der NBL soll den Spielern die Möglichkeit geboten werden, Erfahrung im Profibereich zu sammeln, sich weiterzuentwickeln und auf einen möglichen Wechsel in die NBA vorzubereiten. Die Spieler werden von der NBL verpflichtet und von ihr mit Verträgen ausgestattet, die ihnen in ihrem ersten Spieljahr ein Nettogehalt von höchstens 50 000 US-Dollar einbringen. Die Liga kommt ebenfalls für die bei Auslandsreisen der teilnehmenden Spieler anfallenden Kosten auf, die betreffenden Mannschaften bezahlen die Unterbringung und Kosten von Inlandsreisen. Den Förderspielern werden zusätzliche Trainingseinheiten geboten, für die ein Fachgremium der NBL die Trainer aussucht.[5]
Mit ihrem Förderprogramm richtet sich die NBL einerseits an australische Talente, andererseits an Ausländer, darunter US-Amerikaner, die nicht über den in ihrem Heimatland herkömmlichen Weg über den College-Basketball in den Berufsbasketball gelangen wollen, und Spieler aus weiteren Ländern, die über Australien den Sprung in die NBA schaffen wollen.[6] Vor allem bei jungen Spielern aus den Vereinigten Staaten konkurriert das NBL-Förderprogramm mit der über einen ähnlichen Ansatz verfügenden Mannschaft NBA G League Ignite, die in der NBA G-League spielt, und mit der US-Förderliga Overtime Elite.[7]
Namhafte Spieler, die am NBL-Förderprogramm teilgenommen haben:
Am Saisonende vergibt die NBL verschiedene individuelle Auszeichnungen an Spieler, Trainer, Offizielle und Schiedsrichter. Aktuell gibt es folgende Träger der Auszeichnungen (Stand Saison 2023/24)
Most Valuable Player der regulären Saison (Andrew Gaze Trophy): Bryce Cotton (Perth Wildcats)
Next Generation Award: Sam Froling (Illawarra Hawks)