1 mehrere Umnummerierungen 2 Maschinen von StEG Wien 3 Maschinen von Esslingen 4 Maschinen von SLM 5 2. Kessel
Die Schweizerische Nordostbahn (NOB) beschaffte von 1867 bis 1895 insgesamt 34 Schlepptenderdampflokomotiven des Typs C 3/3, welche von drei verschiedenen Herstellern geliefert wurden.
C 3/3 Nr. 335, Esslinger Ausführung nach Kesselersatz, zwischen 1895 und 1902 im Depot Winterthur
Die ersten sechs Maschinen wurden 1867 von der StEG in Wien bezogen, der Kaufpreis wurde mit 53 400 Schweizer Franken angegeben.
Die nächsten 24 Maschinen stammten von der Maschinenfabrik Esslingen und wurden zwischen 1873 und 1876 in drei Serien geliefert (1873 6 Maschinen, 1875 8 Maschinen, 1876 10 Maschinen). Der Kaufpreis lag zwischen 76 000 und 83 300 Schweizer Franken.
Die letzten vier Maschinen wurden 1889 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur hergestellt, der Stückpreis betrug 47 500 Schweizer Franken.
Die Nachfolgerin dieser Lokomotive war die NOB D 3/3.
Technisches
Die Lokomotiven vom Typ Bourbonnais wurden für den Güterzugsdienst angeschafft, waren aber mit einer Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h auch zum Befördern von gemischten Zügen geeignet. Der Achsstand betrug 3270 mm, und alle Achsen befanden sich vor der Feuerbüchse. Der Kessel war als Longboiler ausgeführt, so dass sich nach vorne ein Überhang von rund 2000 mm und nach hinten von rund 2500 mm ergab. Der Kessel hatte keinen Dampfdom, sondern ein Dampfsammelrohr über die ganze Kessellänge. Der Kessel lag 1950 mm über der Schienenoberkante. Bei den ersten sechs Maschinen war er aus Stahlblech hergestellt, das viel zu unelastisch war, so dass bereits 1872/1873 die Kessel ersetzt werden mussten. Diese Ersatzkessel und die neuen Kessel der Esslinger Maschinen waren nach der Bauart Maey ankerlos mit schräger Rauchkammerrohrwand ausgeführt. Auch diese bewährten sich nicht und mussten ab 1888 ersetzt werden.
Das Ramsbottom-Sicherheitsventil befand sich auf dem Mannslochdeckel über der Feuerbüchse. Der Drehschieberregulator befand sich in der Rauchkammer und wurde durch einen senkrechten Hebel an der Kesselrückwand betätigt. Das Laufwerk war in einem 30 mm starken Innenrahmen mit vielen Querversteifungen gelagert. Die Federung bestand aus vier über den Lagern der ersten und zweiten Achse mit Längshebel verbundenen Längsfedern sowie einer umgekehrten auf den Lagern der dritten Achse aufliegenden Querfeder. Weil das Aussentriebwerk auf die zweiten Achse wirkte, war diese um 175 mm zu der Hinterachse gerückt, um eine bessere Stangenlänge zu erzielen. Die Steuerung war in der Bauart Allan ausgebildet, die ersten noch mit vollen Exzentern, die übrigen mit Exzenterkurbeln sowie Taschenkulisse. Die Umsteuerung erfolgte mit Schraube und Rad. Die Kolbenstangen waren ursprünglich nicht durchgeführt, was nach dem Kesselersatz bei den Maschinen von Esslingen und SLM geändert wurde.
Die Maschinen besassen als erste der NOB ein umlaufendes Geländer um den Kessel sowie eine Stirnwandtüre im Führerhaus. Es war keine Gegendruckbremse eingebaut. Der Sandkasten befand sich zwischen dem Rahmen. Der Tender war mit einer 8-klötzigen Spindelbremse ausgerüstet. Auf diese Bremsklötze wirkte auch die ab 1893 eingebaute Westinghouse-Bremse. Beim Tender handelte es sich um einen typischen NOB-Tender mit langem Achsstand. Ab 1894 wurden die Maschinen mit einer Einrichtung für Dampfheizung sowie einem Geschwindigkeitsmesser der Bauart Klose nachgerüstet.
NOB bis 1879
NOB 1879–1895
NOB 1895–1902
SBB ab 1902
Fabrik- nummer
Baujahr
Hersteller
2. Kessel
Ausrangiert
Bemerkungen
50
121
–
–
794
1867
StEG
1872
1892
51
122
–
–
795
1867
StEG
1872
1892
52
123
–
–
796
1867
StEG
1872
1892
53
124
–
–
797
1867
StEG
1873
1893
54
125
–
–
798
1867
StEG
1873
1893
55
126
–
–
799
1867
StEG
1873
1892
79
127
327
2425
1263
1873
Esslingen
1893
1912
80
128
328
2426
1264
1873
Esslingen
1893
1916
d
81
129
329
2427
1265
1873
Esslingen
1891
1912
82
130
330
2428
1266
1873
Esslingen
1889
1911
83
131
331
2429
1267
1873
Esslingen
1888
1909
84
132
332
2430
1268
1873
Esslingen
1892
1916
d
85
133
333
2431
1445
1875
Esslingen
1892
1913
86
134
334
2432
1446
1875
Esslingen
1889
1912
87
135
335
2433
1447
1875
Esslingen
1891
1911
88
136
336
2434
1448
1875
Esslingen
1889
1912
89
137
337
2435
1449
1875
Esslingen
1900
1912
90
138
338
2436
1450
1875
Esslingen
1893
1916
d
91
139
339
2437
1451
1875
Esslingen
1889
1912
92
140
340
2438
1452
1875
Esslingen
1888
1911
93
141
341
2439
1502
1876
Esslingen
–
1908
94
142
342
2440
1503
1876
Esslingen
1891
1913
95
143
343
2441
1504
1876
Esslingen
1890
1911
96
144
344
2442
1505
1876
Esslingen
1888
1911
161 a
145
345
2443
1506
1876
Esslingen
1892
1913
c
162 a
146
346
2444
1507
1876
Esslingen
1894
1911
c
163 a
147
347
2445
1543
1876
Esslingen
1900
1916
c,d
164 a
148
348
2446
1544
1876
Esslingen
1894
1916
c,d
165 a
149
349
2447
1545
1876
Esslingen
1892
1916
d
166 a
150
350
2448
1546
1876
Esslingen
1891
1916
d
–
151
323 b
2421
571
1889
SLM
–
1916
d
–
152
324 b
2422
571
1889
SLM
–
1916
d
–
153
325 b
2423
571
1889
SLM
–
1916
d
–
154
326 b
2424
571
1889
SLM
–
1916
d
Bemerkungen zur Tabelle: a Laut Verzeichnis von 1875 waren die Nummern 137–142 vorgesehen. b Wurden anlässlich der Umnummerierung 1895 an den Anfang der Nummerierung gesetzt, und dann auch in dieser Reihenfolge bei den SBB eingestellt. c Die Nummern 145–148 waren 1880 an die Zürich-Zug-Luzern-Bahn vermietet und dann verkauft worden, sie behielten dort die gleichen Nummern. Als die Bahn 1892 von der NOB übernommen wurde, kamen die Lokomotiven wieder in den Bestand der NOB. d Verkauf an k.u.k Heeresverwaltung, 1918 an MÁV unter Beibehaltung der SBB-Nummern.
Betriebliches
Die Maschinen waren bei den SBB dem Kreis III zugeteilt, den Unterhalt erledigten die Werkstätte Zürich und teilweise Rorschach.
Quellen
Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966 (Moser Buch) S. 99 ff