My Child: Lebensborn
Mein Kind: Lebensborn ist ein ernsthaftes Computerspiel, in dem man als Adoptiveltern ein Kind aus dem Lebensborn-Projekt des Nazireichs aufzieht. Es ist eine Lebens- bzw. Erziehungssimulation und spielt nach dem Zweiten Weltkrieg in Norwegen. Das Spiel wurde 2018 von den norwegischen Software-Entwicklungsfirmen Teknopilot und Sarepta Studio herausgebracht. Das Spiel ist für iOS, Android und Microsoft Windows erschienen. SpielinhaltIn der Erziehungssimulation My Child: Lebensborn schlüpft der Spieler in die Rolle der Zieheltern eines siebenjährigen Kindes aus dem Lebensborn-Projekt des nationalsozialistischen Deutschen Reichs, das nach Ende des Zweiten Weltkriegs in deren Obhut kommt. Dabei werden die Spieler vor verschiedene Situationen gestellt und müssen Entscheidungen zur Erziehung treffen und dem Kind so durch seine Kindheit helfen, die durch Misstrauen, Mobbing und Benachteiligung geprägt ist. Das Spiel beginnt mit dem Schulstart des Kindes im Jahr 1951, das Geschlecht des Kindes kann dabei frei gewählt werden; das männliche Kind wird als Klaus, das weibliche als Karin benannt.[1][2] Der Spieler wird zudem jeweils am Anfang und Ende der Kapitel über die historischen Hintergründe des Spiels informiert.[3] Als Gesamtspielzeit für das Spiel werden etwa vier bis fünf Stunden angesetzt.[2] EntwicklungDas Spiel wurde als Gemeinschaftsprojekt der norwegischen Entwicklerfirmen Teknopilot und Sarepta Studio entwickelt. Die Entwickler wurden durch das internationale Projekt Children Born of War[4] zu ihrem Spiel inspiriert. Die Realisierung wurde durch eine von Elin Festøy von März bis April 2017 durchgeführte Kickstarter-Kampagne finanziert, bei der fast 130.000 Norwegische Kronen (14.000 €) gesammelt wurden.[2] Zum 8. Mai 2018, dem als Tag der Befreiung bekannten Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, wurde die englische Version des Spiels veröffentlicht. Ende August 2018 erschien das Spiel zusätzlich auf Deutsch und Norwegisch und wurde auf der Gamescom in Köln, der größten Messe für Computerspiele weltweit, vorgestellt. RezeptionGuardianAm 9. Juni wurde das Spiel My Child: Lebensborn in der britischen Tageszeitung The Guardian als „Game of the Month“ vorgestellt.[3]
– Simon Parkin: The Guardian[3] DeutschlandfunkIn einem Interview des Deutschlandfunks mit dem Kulturwissenschaftler Christian Huberts beschreibt dieser das Spiel und kommentiert es, indem er es mit einer Variante des Tamagotchi vergleicht (ein Vergleich, den auch die Entwickler[1] und The Guardian[3] nennen). Nach seiner Meinung handelt es sich um ein hochwertiges und cleveres Serious Game, und seiner Meinung nach merke man dem Spiel an, „dass sehr genau gearbeitet wurde, es wird sensibel umgegangen mit dem Thema“.[5] AlterseinstufungDas Spiel durchlief nicht das Prüfverfahren der USK. Jedoch erhielt das Spiel über das auf Selbstauskunft beruhende Einstufungsverfahren der International Age Rating Coalition (IARC), an welcher die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) beteiligt ist, die rechtlich nicht bindende Altersbewertung "12+". Auszeichnungen
Einzelnachweise
Weblinks
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