Am 12. August 1612 stirbt in Venedig im Alter von 59 Jahren der venezianischeKirchenmusikerGiovanni Gabrieli, einer der bedeutendsten Musiker der Venezianischen Schule. Er wird in der Chiesa di Santo Stefano beerdigt. Die Inschrift auf Gabrielis Grabstein lautet: „Hier liegt Giovanni Gabrieli, ein zum (Gottes-) Lob geborener Mann. Berühmtester in der Kunst, Weisen [Melodien/Musik] erklingen zu lassen [hervorzubringen]. Einer der, ach, Melpomene, deine Zierde war! Stellt die Gesänge ein, trauert, ihr Orgeln! Euer Geist und Leben, er ist nicht mehr. Im Monat August am 12. Tage – In seinem Alter von 58 Jahren – Im Jahr des menschlichen Heils 1612“
Richard Carlton wird am 11. Oktober 1612 von Thomas Thursby in der Pfarrei von Bawsey und Glosthorp in der Nähe von Lynn vorgestellt. Er übernimmt dann dieses Priesteramt.
Pieter Cornet wirkt von 1612 bis 1618 als Musiker für die Brüsseler Hofkapelle.
John Dowland erhält am 12. oder 28. Oktober den jahrelang ersehnten Posten als Musician for the lute am königlichen Hof von Jakob I. in England, schreibt aber nach diesem beruflichen Erfolg fast keine Kompositionen mehr.
Carl Luython wird – nach dem Tod von Rudolf II. im Januar 1612 – von seinem Nachfolger Matthias ohne Pension entlassen. Der Komponist ist gezwungen, nach und nach seinen Besitz zu verkaufen.
Rogier Michael wird bei Neuaufbau der Dresdner Hofkapelle offenbar nicht mehr berücksichtigt. Als Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen 1612 zur Wahl und Krönung von Kaiser Matthias mit seinem Gefolge nach Frankfurt reist, steht sein Name nicht auf der Liste der Mitreisenden. Offenbar ist Michael ab 1612 bei vollem Jahresgehalt von 300 Gulden vom Kapellmeisterdienst weitgehend entbunden worden.
Bernardino Pallavicino, ein Kamaldulensermönch an San Marco in Mantua, veröffentlicht 1612 das achte fünfstimmige Madrigalbuch seines Vaters Benedetto Pallavicino, der 1601 verstorben ist.
Lambert de Sayves zwölfstimmige Prunkmotette „Regna triumphalem“ erklingt mit Sicherheit in der Zeit vom 12. bis 14. Juni in Frankfurt am Main, wo die feierliche Krönung von Matthias zum Kaiser stattfindet.
Sethus Calvisius – Biciniorum libri duo, zweites Buch, Leipzig: Jacob Apel (erweiterte Ausgabe des ersten Buches von 1599)
Antonio Cifra – fünftes Buch der Motetten zu zwei, drei und vier Stimmen, Op. 11, Rom: Giovanni Battista Robletti
William Corkine – The second book of ayres, some, to sing and play to the base-violl alone: others, to be sung to the lute and base violl, London: Matthew Lownes, John Brown, Thomas Snodham für William Barley
Giovanni Croce – Sacre cantilene zu drei, fünf und sechs Stimmen mit vierstimmiger Besetzung, Venedig: Giacomo Vincenti
Ignazio Donati – Sacri concentus zu einer, zwei, drei, vier und fünf Stimmen, Venedig: Giacomo Vincenti
John Dowland – A Pilgrimes solace zu drei, vier und fünf Stimmen, London: Matthew Lownes, John Brown, Thomas Snodham für William Barley
Giacomo Finetti – Concerti zu vier Stimmen mit Basso Continuo, Venedig: Angelo Gardano
7 Messen zu fünf bis sechzehn Stimmen (darunter die 16-stimmige Messe Missa super Dominus regnavit zur Kaiserkrönung Matthias, die 14-stimmige Messe Missa super omnes gentes und die fünfstimmige Messe Missa super Lyram pulset)
Motettensammlung Sacrae symphoniae zu vier bis sechzehn Stimmen, Klosterbruck (hierin auch De confessoribus, adorans Daniel Deum)
Jan Pieterszoon Sweelinck – Rimes françoises et italiennes mis en musique, à deux en à trois parties (Sammlung von Chansons und Madrigalen in Bearbeitungen von ursprünglich vier- oder fünfstimmigen Werken)