Morgengrauen (1954)
Morgengrauen ist ein im Fliegermilieu spielendes, deutsches Spielfilmmelodram aus dem Jahr 1954 von Viktor Tourjansky. Die Hauptrollen spielen Hans Stüwe, Elisabeth Müller und Alexander Kerst, der hier in seiner ersten Filmrolle zu sehen ist. Das Drehbuch beruht auf Hubert Mikettas gleichnamigem Roman. HandlungNach acht Jahren in sowjetischer Kriegsgefangenschaft kehrt der einstige Fliegerhauptmann Jochen Freyberg endlich nach Deutschland heim. Freyberg ist ein Edelmann durch und durch und weiß selbst über seine Zeiten in den Lagern und Lazaretten der Sowjets nicht wirklich Schlechtes zu berichten. Auf dem Schleswig-holsteinischen Gut seines ehemaligen Kommandeurs Oberst Gaffron findet der heimatlos gewordene zunächst eine Unterkunft. Dort verliebt er sich in die adrette Haushälterin Inge Jensen, ohne zu wissen, dass auch der sehr viel ältere Gaffron ein Auge auf die brave, junge Frau geworfen hat. Nur kurz flammt eine Rivalität zwischen den beiden einstigen Staffelkameraden auf, dann verzichtet der ältere der beiden edelmütig auf Inge und gibt den jungen Leuten sogar noch seinen (väterlichen) Segen. Als die zivile Luftschifffahrt der noch jungen Bundesrepublik Deutschland nach einem knappen (fluglosen) Jahrzehnt wieder in Betrieb genommen werden soll, sind die beiden Kampfpiloten von einst Feuer und Flamme und wollen unbedingt dabei sein, wenn die Lufthansa wieder mit ihren Flugzeugen den Himmel erobert. Der gut vernetzte Gaffron verschafft Freyberg einen Job bei der Lufthansa. Doch eines Tages droht Freyberg seine Vergangenheit als Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg zum Verhängnis zu werden: Ein Kamerad, der im Krieg einen britischen Gefangenen erschossen haben soll, wurde von einem englischen Militärgericht zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Es war jedoch Hauptmann Freyberg, der damals aus Notwehr den britischen Gegner erschoss, und so stellt er sich den Behörden, um kein „Kameradenschwein“ zu sein. Es kommt zum Militärgerichtsprozess, der für Freyberg jedoch mit einem Freispruch endet, da ein weiterer englischer Pilot zu seinen Gunsten ausgesagt hat. Endlich kann Jochen Freyberg seine Stelle als Pilot im zivilen Flugdienst antreten und mit einer Lufthansa-Maschine in das Morgengrauen aufsteigen. ProduktionsnotizenMorgengrauen entstand zwischen dem 5. Mai und dem 1. Juli 1954 vor Ort in München (Flughafen München-Riem) und Umgebung, in Prien am Chiemsee sowie in Hamburg. Als Filmstudios dienten das Atelier der Bavaria Film in München-Geiselgasteig sowie das Carlton-Studio in der Tulbeckstraße. Arne Flekstad und Dieter Reinecke schufen die Bauten, Jochen Genzow und Franz Seitz waren Produktionsleiter.[1] Die Uraufführung erfolgte am 2. September 1954 in den Hannoveraner Weltspielen. In Österreich lief der Film 1955 unter dem Titel Zwischen Pflicht und Liebe. Der Film wurde als Werbespielfilm für den Neustart der Lufthansa konzipiert, die im darauf folgenden Jahr (1955) ihren Nachkriegsbetrieb aufnahm. Während der Großteil in schwarzweiß hergestellt wurde, sind die späten Sequenzen, in denen der Neustart des Lufthansa-Zeitalters beschworen wird, in Farbe gedreht. Arne Flekstad und Dieter Reinecke zeichneten für die Filmbauten verantwortlich, Dieter Wedekind assistierte Chefkameramann Friedl Behn-Grund. Die Kostüme entwarf Marie-Louise Lehmann. Kritiken
Paimann’s Filmlisten resümierte: „Nachkriegsschicksale in Moll, deren Träger durch hundertprozentigen Edelmut ausgezeichnet, aber ansonst glaubhaft verkörpert, in der idyllischen Umwelt eines schleswig-holsteinischen Herrensitzes.“[5] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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