Mira Josefowitz[4] wurde in Berlin geboren – als Tochter einer russisch-litauisch-jüdischen Familie, die vor den Pogromen geflüchtet war.[1][2] In der Zeit des Nationalsozialismus musste die Familie erneut emigrieren und lebte bis 1939 u. a. in Paris. Über die Schweiz, Italien und Portugal gelangte sie mit der SS Washington 1940 in die USA.[2] Mira Josefowitz besuchte das Sarah Lawrence College und studierte an der Mannes School und der Juilliard School of Music. Nach der Heirat mit Eryk Spektor 1950 nannte sie sich Mira J. Spektor.[2] 1975 gründete sie The Aviva Players, ein Ensemble, das sich der Aufführung von Vokal- und Kammermusik weiblicher Komponisten des zwölften bis einundzwanzigsten Jahrhunderts widmet. Ferner war sie Mitglied der Dramatists Guild of America und der League of Professional Theater Women.
Schaffen
Neben Opern und Musicals komponierte Spektor Film- und Fernsehmusiken, Vokalwerke und Kammermusik. Die in den 70er Jahren entstandene Housewives’ Cantata, ein „feministisches Musical“ mit Nummern wie Dirty Dish Rag, Apartment Lament und Adultery Waltz,[5] wurde, u. a. von Cheryl Crawford produziert, zu einem Off-Broadway-Erfolg.[6] Ihre Oper Lady of the Castle, ein Drama über das Leben nach dem Holocaust, wurde in New York, Berlin und London aufgeführt.[7] Spektor erhielt mehrere Preise von Meet the Composers.
Neben ihren musikalischen Werken erschienen von Spektor u. a. auch die beiden Sammlungen von Gedichten From Seaside Houses[8] und The Road to November.[9]
Werke
Lady of the Castle, Oper nach einem Schauspiel von Lea Goldberg
Passion of Lizzie Borden, Kurzoper nach Gedichten von Ruth Whitman
Mary F. McVicker: Women Opera Composers. Biographies from the 1500s to the 21st Century. McFarland & Co., Jefferson, North Carolina 2016, ISBN 978-0-7864-9513-9, S.199–200.