Millettieae ist eine Tribus in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Ihre etwa 900 bis 920 Arten besitzen hauptsächlich Vorkommen in den Tropen und Subtropen weltweit. Nur Callerya erreicht auch gemäßigte Gebiete Chinas und Wisteria kommt auch in gemäßigten Gebieten des östlichen Asiens und Nordamerikas vor. Einige Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.
Es handelt sich meist um verholzenden Pflanzen, die als Sträucher, selten Bäume oder Lianen wachsen. Nur die Gattung Tephrosia enthält selten einjährige oder öfter ausdauernde krautige Pflanzen.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter bestehen aus einem gepolsterten Blattstiel und einer meist unpaarig gefiederte Blattspreite. An der Blattrhachis stehen sich die meist fünf bis 15 (drei bis über vierzig) Fiederblättchen meist paarweise gegenüber, selten stehen sie wechselständig; manchmal bis auf ein Fiederblatt reduziert. Die Nebenblätter fallen oft früh ab; Nebenblätter der Fiederblättchen können vorhanden sein.
Blütenstände und Blüten
Die Blütenstände sind sehr unterschiedlich aufgebaut, aber es sind keine verlängerten Trauben; die Blüten stehen zu mehreren zusammen und diese Bündel sind in pseudotraubigen oder pseudorispigen Gesamtblütenständen zusammengefasst. Manchmal stehen die Blütenstände an blattlosen Zweigen oder direkt am Hauptstamm. Es sind meist Deckblätter vorhanden.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die fünf Kelchblätter sind verwachsen und gestutzt oder enden mit vier bis fünf Kelchzähnen. Die Blütenkrone hat den typischen Aufbau der Schmetterlingsblütler. Die Fahnen können an ihrer Basis Schwielen besitzen. Die Flügel sind frei oder haften mehr oder weniger stark am Schiffchen an. Die Staubfäden der neun oder aller zehn Staubblätter sind untereinander verwachsen. Die Staubbeutel sind manchmal behaart. Meist ist ein röhriger Diskus vorhanden. Das einzige oberständige Fruchtblatt enthält ein bis zwölf Samenanlagen.
Früchte und Samen
Die manchmal kantigen Hülsenfrüchte besitzen holzige oder papierartige Klappen und öffnen sich bei Reife oder bleiben geschlossen. Die unterschiedlich geformten Samen besitzen eine harte oder holzige Samenschale (Testa).
Behaimia cubensisGriseb.: Sie kommt nur auf Kuba vor. Diese gefährdete Art wächst in Waldland und trockenen immergrünen Wäldern auf Hundezahn-Kalkfelsen, felsigen Terrassen und Klippen.[2]
Zhi Wei, Dezhao Chen, Prof. Dianxiang Zhang, Hang Sun & Les Pedley: Millettieae in der Flora of China, Volume 10, 2010, S. 165: Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
Robert Hegnauer: Chemotaxonomie der Pflanzen, Band XIB-2, Springer, 2001, ISBN 3-7643-5862-9: Online bei Google Books (Tephrosieae statt Millettieae: Seite 169–203)