Die Großeltern Andreas (Andrzej) und Hedwig (Jadwiga) Trzciński waren polnischer (und möglicherweise schottischer) Herkunft. Der Vater Antonius (Antoni; * 1701) wurde Bierbrauer und änderte den Familiennamen in Rorer. Die Mutter Elisabeth stammte aus der angesehenen Familie Libaber.
Michael Rorer wurde Jurist. 1772 war er Stadtrat (consul) in Poznań, und seit 1774 Stadtschreiber (Leiter der städtischen Kanzlei).[1][2][3] Er trug außerdem den Ehrentitel eines königlichen Sekretärs.[4] 1792 wurde er in diesen Ämtern abgelöst.
Sein Schicksal nach der preußischen Eroberung der Stadt 1793 ist unbekannt. 1802 lebte er wahrscheinlich nicht mehr.
Ehe und Nachkommen
Michael Rorer war mit Josepha Winkler verheiratet, die aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie stammte, die eine eigene Kapelle in der Stadtkirche St. Maria Magdalena hatte. Ihre Töchter waren
Nepomucena (* 1774), heiratete den preußischen Regierungssekretär Christian Bogumil Gottwald 1794
Die Familie wohnte am Alten Markt (Okręg rynku 98, jetzt Stary Rynek 100) von 1772 bis mindestens 1792.[5]
Kirchenbucheinträge
Über Taufen und Eheschließungen der Familie gibt es Eintragungen in den Kirchenbüchern der katholischen Parochie St. Maria Magdalena in Poznań.[6] Sie enthalten interessante Informationen zur Familie und deren Umfeld.
Die Namen Watson und Tepper (Teypor) deuten auf Nachkommen von schottischen Einwanderern, möglicherweise auch Halbzgoth.[8] Keine weiteren polnischen Familiennamen.
Der Familienname von Antonius ist jetzt Rorer/Rurer, statt vorher Trzciński.
Die Familie der Braut Libaber brachte später Wojciech Libaber, Stadtrat und Bierbrauer; sowie Antoni (Antonius) Libaber, Propst einen Frauenklosters hervor.
Nur polnische Familiennamen der Trauzeugen.
Taufe Michael Rorer 1738
Mathäus Michael Stanislaus
Eltern
Antonius Rurer
Elisabeth
Taufpaten
Albertus Libaber (Großvater mütterlicherseits)
Hedvigis Stroinska
Michael Rurer (wahrscheinlich ein gleichnamiger Onkel, Stadtrat in Poznań)
Michalina Rorer Genealogische Gesellschaft „Gniazdo“ (deutsch), mit genealogischen Angaben
Einzelnachweise
↑Jacek Wiesiołowski: Władze Miasta Poznania. T. 1. 1253–1793. 2003, mit Erwähnungen weiterer Funktionen von Rorer bis 1793; consul in der Heiratsangabe 1772; er war sehr wahrscheinlich n i c h t Stadtpräsident, wie E. T. A. Hoffmann-Portal Brief von E. T. A. Hoffmann an Theodor Hippel vom Frühjahr 1803 (undatiert) fälschlich zitiert; im Original steht nur St. (abgekürzt), siehe Julius Eduard Hitzig: E. T. A. Hoffmann's Leben und Nachlaß, Teil 1, 1839, S. 208
↑Leon Wegner: Dzieje dnia trzeciego i piątego maja 1791 [Geschichte des 3. und 5. Mai 1791], 1865, S. 281; mit lateinischer Titelbezeichnung Secretarius officii consularis Posnan[iensis]. Notarius
↑Józef Łukaszewicz: Obraz historyczno-statystyczny Miasta Poznania. T. II. Poznań 1838, S. 433; für das Jahr 1791, dort auch ein weiterer Sekretär Sobolewski genannt
↑Jacek Wiesiołowski (red.): Kronika poznańskich pisarzy miejskich [Chronik der Stadtschreiber in Poznań], 2004, s. 132 (ca.); zum Stadtschreiber und königlicher Sekretär
↑Baza danych mieszkańców z 1792r., Häuserverzeichnis von 1792 (kurz vor der Annexion 1793), bei Okręg rynku 98 (unten); der Alte Markt war wahrscheinlich traditionell die vornehmste Wohnadresse in der Stadt
↑Michalina Rorer Wielkopolskie Towarzystwo Genealogiczne "Gniazdo" (deutsch), mit Auszügen aus den Kirchenbüchern (oben und ganz unten); aus dem Archiwum Archidiecezjalne Poznań (Erzbischöfliches Archiv)
↑In Poznań gab es zahlreiche schottische Einwandererfamilien in dieser Zeit, wie auch in anderen Städten Polens; zu Teypor (Tepper) siehe Wiesiołowski, Władze Miasta Poznania 1253–1793, T. I, 2003, S. 271