McClure zog schon in jungen Jahren nach Seattle und entwickelte ein Interesse an der Natur, das sich auch oft in seinen poetischen Werken widerspiegelt. Mit seinem Umzug nach San Francisco 1955 erlebte er gewissermaßen einen Schock, und er musste sein Naturempfinden anpassen.
McClure entwickelte auch eine musikalische Ader. Gemeinsam mit Bob Neuwirth ist er der Autor des Songs Mercedes Benz, den Janis Joplin sang. Mit The Doors war McClure eng verbunden. Jim Morrison bat ihn 1968 um ein Treffen, nachdem er The Beard gelesen hatte. Aus der Abneigung in den ersten Augenblicken entwickelte sich schnell ein Gespräch. McClure bestärkte Morrison später darin, seine eigenen Gedichte zu veröffentlichen. Auch mit dem Organisten der Doors, Ray Manzarek, verband ihn eine langjährige Freundschaft und nach 1988 auch eine wiederholte Zusammenarbeit unter anderem bei Spoken-Word-Projekten. Nach seinem Theaterstück The Beard, das in den USA mehrfach zur Festnahme der Darsteller führte, drehte Andy Warhol 1966 einen gleichnamigen Film.
Auf Deutsch sind lt. Angabe in der DNB zwischen 1970 und 2010 insgesamt 16 verschiedene Titel mit Werken von McClure erschienen.
Michael McClure starb im Mai 2020 im Alter von 87 Jahren zu Hause in Kalifornien an den Spätfolgen eines Schlaganfalls.
Werke
Passage (1956)
For Artaud (1959)
Hymns to St. Geryon and Other Poems (1959)
The New Book/A Book of Torture (1961)
Dark Brown (1961)
Meat Science Essays (1963)
The Blossom; or Billy the Kid (1964)
The Beard (1965)
Poisoned Wheat (1965)
Unto Caesar (1965)
Love Lion Book (1966)
Freewheeling Frank. Secretary of the Angels (mit Frank Reynolds, 1967)
The Sermons of Jean Harlow and the Curses of Billy the Kid (1968)
Hail Thee Who Play (1968)
Muscled Apple Swift (1968)
Little Odes and The Raptors (1969)
Star (1970)
The Mad Cub (1970)
The Adept (1971)
The Mammals - includes The Feast, The Blossom; or, Billy the Kid, and Pillow (1972)
The Book of Joanna (1973)
Solstice Blossom (1973)
Rare Angel (1974)
A Fist-Full (1956–57) (1974)
Auftritte Film (Auswahl)
1982: Poetry in Motion
1985: Kerouac, the Movie
1986: What Happened to Kerouac?
1997: No More to Say & Nothing to Weep For: An Elegy for Allen Ginsberg 1926–1997