Michael Lukas MoellerMichael Lukas Moeller (* 26. Mai 1937 in Hamburg; † 7. Juli 2002 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Psychotherapeut, Hochschullehrer und Sachbuchautor. LebenMoeller – Sohn eines Industriellen – studierte Medizin und Philosophie an den Universitäten Hamburg, München und Berlin. An der Freien Universität Berlin wurde er 1967 mit der Dissertation Untersuchungen zur Psychodynamik der neurotischen Prüfungsangst promoviert. Nach einer Ausbildung zum Psychoanalytiker habilitierte sich Moeller im Jahr 1970 an der Justus-Liebig-Universität Gießen für das Fach Psychotherapie und Psychosomatische Medizin. Dort wurde er 1973 zum Professor für Psychohygiene ernannt.[1] 1983 erhielt Moeller einen Ruf an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main auf den Lehrstuhl für Medizinische Psychologie, wo er bis zu seinem Tod 2002 lehrte. Ein organisches Leiden mit einer hohen Malignität veranlasste Moeller gegen Ende der 1980er Jahre, seine Ernährung auf die Rohkost-Instinktotherapie nach den Lehren von Guy Claude Burger umzustellen. Seine positiven Erfahrungen fasste er in dem Buch Gesundheit ist essbar zusammen, das 1989 erschien. Später rückte Moeller schrittweise von dieser strengen, potenziell sozial isolierenden Ernährungsweise ab. Die Möglichkeit einer unorthodoxen, lockeren Interpretation Burgers hatte er in seinem Buch bereits vorweggenommen, indem er sie wohlwollend würdigte. LeistungenSelbsthilfeIn besonderer Weise hat sich Michael Lukas Moeller um die Selbsthilfegruppen verdient gemacht. In den 1970er Jahren beschäftigte er sich mit dem Phänomen, dass der Austausch und eine wechselseitige Beratung von Menschen, die dasselbe Problem haben, helfen kann, das Problem zu lösen. Er kann als der wichtigste Gründer der neuen Selbsthilfegruppenbewegung in Deutschland gelten. Die durch ihn mitgegründete Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen und deren Projekt Nationale Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen (NAKOS) in Berlin haben in den nachfolgenden Jahren dazu beigetragen, dass die Selbsthilfegruppen zu einem akzeptierten Bestandteil des Gesundheitssystems geworden sind. Die Arbeit dieser Gruppen wird u. a. von den gesetzlichen Krankenversicherungen finanziell unterstützt. ZwiegesprächMoeller hat eine Selbsthilfemethode für Paare entwickelt, die er wesentliches Zwiegespräch nannte und die der Fortbildungsträger Dyalog verbreitete (für Dialog der Dyade). Die Methode basiert auf einer Mischung von psychoanalytischen Einsichten zur Paardynamik mit Regeln von Selbsthilfegruppen. Paare und Berater können sich in Zwiegesprächskompetenz schulen lassen. Nach der Trennung von seiner Ehefrau Marina Gambaroff[2] hat Moeller die Methode über dezentrale Großseminare mit seiner Partnerin Célia Maria Fatia (* 1962) viele Jahre verbreitet. Nach Moellers Tod führte Fatia die Seminare eine Zeit lang fort. Auszeichnungen
Schriften
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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