Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).
Methoxychlor ist ein brennbarer farbloser bis gelblicher Feststoff mit fruchtigem Geruch, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1] In Reinform ist es ein farbloses Pulver. Das technische Produkt ist grau bis gelblich und besteht zu 88–90 % aus dem p,p′-Isomer. Der Rest besteht hauptsächlich aus dem o,p′-Isomer und bis zu 50 anderen Verunreinigungen.[5]
p,p′-Methoxychlor, 88–90 % des technischen Gemischs
o,p′-Methoxychlor, 4 % des technischen Gemischs
1-Methoxy-4-(1,2,2,2-tetrachlorethyl)benzol, 1,7 % des technischen Gemischs
p,p′-Methoxychlor-olefin, 0,4 % des technischen Gemischs
Die Verbindung wurde zuerst 1944 beschrieben und 1945 eingeführt.[6]
Toxizität
In einigen In-vivo-Studien scheint „technisches“ Methoxychlor drei- bis viermal wirksamer bezüglich der Reproduktions- und Entwicklungstoxizität zu sein als reines Methoxychlor. Dies wird darauf zurückgeführt, dass Verunreinigungen im „technischen“ Methoxychlor, welche teilweise Metaboliten[7] von Methoxychlor sind, direkt östrogen wirksame Substanzen sind. Methoxychlor selbst wirkt schwach östrogen.[8]
Dabei stellte sich vor allem der durch das Cytochrom P450 in der Leber demethylierte Metabolit von Methoxychlor 2,2-Bis(p-hydroxyphenyl)-1,1,1-trichlorethan (HPTE oder Hydroxychlor) als ein potenter endokriner Disruptor heraus.[9] Neuere Studien bei Ratten zeigen, dass Methoxychlor Krankheiten noch bis in die dritte Folgegeneration auslösen kann.[10][11]
Die Verbindung wurde 2002 nicht in die Liste der in der Europäischen Union zulässigen Pflanzenschutzwirkstoffe aufgenommen. In den Staaten der EU und in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[12] Das Europäische Arzneibuch legt als Grenzwert für Methoxychlor-Rückstände in pflanzlichen Drogen 0,05 mg·kg−1 fest.[13]
↑Y. Hu, D. Kupfer: Metabolism of the endocrine disruptor pesticide-methoxychlor by human P450s: pathways involving a novel catechol metabolite. In: Drug metabolism and disposition: the biological fate of chemicals. Band 30, Nummer 9, September 2002, S. 1035–1042, PMID 12167570.
↑Mohan Manikkam, M. Muksitul Haque, Carlos Guerrero-Bosagna, Eric E. Nilsson, Michael K. Skinner, W. Steven Ward: Pesticide Methoxychlor Promotes the Epigenetic Transgenerational Inheritance of Adult-Onset Disease through the Female Germline. In: PLoS ONE. 9, 2014, S. e102091, doi:10.1371/journal.pone.0102091.