Merzien
Merzien ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Stadt Köthen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. GeografieMerzien liegt etwa 4 km östlich von Köthen in einer von kleinen Wäldchen umgebenen Niederung und grenzt an die Nachbargemeinden Großbadegast, Reupzig und Quellendorf. Zehringen befindet sich nördlich und Hohsdorf östlich von Merzien. Die drei Ortsteile umfassen eine Fläche von 10,08 km² mit 726 Einwohnern (Stand 2019). Der Ortsteil Merzien hatte Ende 2019 414 Einwohner.[1] Die Ortschaft Merzien bildet sich durch die Ortsteile Hohsdorf, Merzien und Zehringen. Zwischen Merzien und Zehringen fließt der Bach Ziethe. Im nördlichen Dorfteil von Merzien, seit alters her Wasserstadt genannt, befindet sich ein Teichbiotop. GeschichteBisweilen wurde Merzien früher auch Merzin, Mercin, Märzin, Martzin oder "Matzin" geschrieben. Früher befand sich das Gut der Herren von Schlegel im Dorf, das aus ursprünglich vier Gütern zusammengelegt wurde. Fürst Karl Georg Lebrecht von Anhalt-Köthen erwarb das Gut, ebenso wie dasjenige in Zehringen im Jahr 1783 und wandelte es in eine herzogliche Domäne mit Schäferei um. Dort richtete sich im Jahr 1831 die damals berühmte Elektoralschäferei aus Karith bei Magdeburg ein. Im selben Jahr zog auch die Grüneberg'sche Erziehungsanstalt für Söhne gebildeter Eltern von Schortewitz in das ehemalige Merziener Kaffeehaus um. Dieses stammte aus der Zeit um 1800, als Merzien aufgrund seiner angenehmen Lage in der ansonsten waldlosen und landwirtschaftlich geprägten Landschaft ein beliebter Ausflugsort der Köthener war. Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Hohsdorf und Zehringen nach Merzien eingemeindet.[2] Am 8. August 1994 wurde Merzien mit den zugehörigen Ortsteilen Hohsdorf und Zehringen nach Köthen eingemeindet.[3] PolitikTrotz der Eingemeindung verfügen die drei Ortsteile noch über einen eigenen Ortsbürgermeister. GedenkstätteAuf dem Ortsfriedhof befindet sich die Grabstätte für einen unbekannten Polen, der während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurde. BauwerkeDie Dorfkirche auf dem ehemaligen Friedhof wurde 1899 in schlichten neoromanischen Formen mit einem Rechteckchor und einem seitlich angefügtem Glockenturm neu erbaut. Der Spitzhelm des Kirchturms war wegen Baufälligkeit in den 1980er Jahren beseitigt, bei der umfassenden Sanierung 1999 jedoch wieder hinzugefügt worden. Erwähnenswert sind die beiden Bronzeglocken des 13. Jahrhunderts, die sich vom Vorgängerbau erhalten haben. Im Park neben der Kirche befindet sich eine alte, unter Denkmalschutz stehende slawische Wallanlage. Am Ortsrand von Merzien haben sich zwei Bockwindmühlen aus dem 19. Jahrhundert erhalten, deren Böcke allerdings umgebaut wurden und deren Flügel fehlen. Während das Herrenhaus des ehemaligen herzoglichen Gutes in Merzien während der DDR abgebrochen wurde, hat sich dasjenige in Zehringen bewahrt und beherbergt heute das Pflegeheim „Julienhof“. Vom Merziener Gut sind noch die Wirtschaftsgebäude erhalten. Persönlichkeiten
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Merzien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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