Mersad (Flugabwehrsystem)Mersad (persisch مرصاد; deutsch Beobachtungspunkt) ist ein iranisches Kurz- bis Mittelstrecken-Flugabwehrraketensystem, welches auf dem US-amerikanischen MIM-23 HAWK-System basiert.
TechnikZu einer Mersad-Batterie gehört das Kavosh-Radar, eine verbesserte Kopie des AN/MPQ-50, das Ziele auf eine Entfernung von 150 km identifizieren kann und über eine Freund-Feind-Erkennung (IFF) verfügt.[1][2] Neben dem Kavosh-Radar wird auch das Hadi-Überwachungs- und Zielverfolgungsradar eingesetzt.[3][4] Dieses Radar ist eine verbesserte Variante des AN/MPQ-46-Radars, dem ein elektro-optisches Sensorsystem hinzugefügt wurde damit im Falle eines Ausfalls der Radare, z. B. durch Störsender, weiterhin die Möglichkeit besteht feindliche Ziele aufzuklären und zu bekämpfen.[2] Mit dem Joya-Radar, das ebenfalls Teil des Mersad-Systems ist, können Ziele auf niedrigen Flughöhen verfolgt und bekämpft werden.[3] Das System ist außerdem kompatibel mit dem Hafez-3D-AESA-Feuerleitradar, welches bis zu 100 Ziele über eine Reichweite von 250 km aufspüren kann.[5] Das Flugabwehrraketensystem Mersad ist in der Lage, Ziele in einem Radius von 150 km (250 km in Kombination mit dem Hafez-Radar) zu identifizieren, sie auf eine Entfernung von 80 km zu lokalisieren und zwei Ziele gleichzeitig auf eine Distanz von 45 km zu bekämpfen.[3][6] Es soll zu dem auch Ziele mit einem Radarquerschnitt von ca. 0,5 m² aus einer Distanz von 110 km erkennen können.[3] Shahin ist die erste vom Iran eigens entwickelte Flugabwehrrakete für das Mersad-System. Sie ist eine Kopie der Rakete des MIM-23 HAWK-Systems. Ihr Nachfolger, die Shalamche-Rakete ist eine verbesserte Variante, dessen Geschwindigkeit von Mach 2,4 auf Mach 3 erhöht wurde.[6] Eine Shalamche-Rakete wiegt 637 kg und hat eine Länge von 530 cm.[7] VariantenMersadDie Standardvarianten des Mersad-Systems sind entweder mit Shahin- oder Shalamche-Raketen bewaffnet.[8] GhaderGhader ist eine mobile Variante des Mersad-Systems bei der das Startgerät in der Regel auf einem Mercedes-Benz LAK 2624 angebracht wird.[9] Das System wurde 2012 vorgestellt.[10] Mersad-16Bei dieser mobilen Variante kommen neuartige Raketen, welche in drei Raketenstartbehältern gestartet und auf einem neuen Startfahrzeug montiert werden, zum Einsatz.[11][12] Da auf der Oberseite der Raketenstartbehälter Montageschrauben sichtbar sind, ist davon auszugehen, dass insgesamt bis zu sechs Raketenstartbehälter an das Startfahrzeug angebracht werden können.[11] Das Aussehen der bei dieser Variante verwendeten Lenkwaffe unterscheidet sich stark von den bisherigen Lenkwaffen der Hawk- und Mersad-Systeme und ähnelt eher den Sayyad-Raketen, die bei anderen iranischen Flugabwehrraketensystemen, wie dem Talash, eingesetzt werden.[12][13][14] Vermutlich handelt es sich hierbei um neue Boden-Luft-Raketen vom Typ Shalamche-2.[7] Laut Missile Threat der Denkfabrik „Center for Strategic and International Studies“ verbessern die neuen Raketen und das neue Startfahrzeug die Mobilität und Reichweite des Mersad-Systems.[15] Das Mersad-16 ist kompatibel mit den Radaren vom Typ Hafez und Najm-804.[7] Nutzer
Siehe auch
Einzelnachweise
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