Nach dem Besuch der unabhängigen Gestaltungsschule Farbmühle in Luzern von 1990 bis 1992 absolvierte Graber von 1993 bis 1997 eine Ausbildung zur Steinbildhauerin in Hochdorf LU. Auf ein Jahr der freischaffenden Tätigkeit in Emmenbrücke und der Beschäftigung in der Kunstgiesserei Bellform in Neuheim ZG folgte von 1999 bis 2005 in Halle an der Saale das Studium der Bildhauerei bei Bernd Göbel an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Von 2002 bis 2003 war sie für ein Semester Austauschstudentin an der Fakultät der Bildenden Künste der Universität Lissabon. 2005 erhielt sie ihren Studienabschluss als Diplom-Bildhauerin. Ihre Diplomarbeit war eine lebensgrosse Figurengruppe aus bunt pigmentiertem Fugenmörtel in Halle an der Saale. Die drei Figuren wurden nach kurzer Zeit mutwillig zerstört. Daraufhin gründete sich eine Bürgerstiftung unter dem Titel «Helft Frau Roth», die die finanziellen Mittel für die Wiederherstellung der Figuren in Bronze sammelte, um ein Zeichen gegen Zerstörung und Gewalt in der Stadt Halle zu setzen.[1]
Seit dem Jahr 2000 fertigt sie auf Anregung Bernd Göbels Medaillen. Sie nehmen mittlerweile einen breiten Raum in ihrem Schaffen ein, und das Werk Grabers zeichnet sich durch die häufige Verwendung des in der Numismatik kaum genutzten Metalls Bismut und bismuthaltiger Legierungen aus.[2]
Skulpturengruppe Eine Begegnung mittendrin in Halle an der Saale, pigmentierter Fugenmörtel, 2005 (Diplomarbeit, drei lebensgrosse Skulpturen)[1]
Skulpturengruppe Eine Begegnung mittendrin in Halle an der Saale, Bronze, 2006 (drei Skulpturen und eine Plakette, Ersatz für die mutwillig zerstörten Skulpturen des Vorjahrs)[1]
Triptychon Ratsloggia, dreiteilige Bronzeplatte auf dem Marktplatz in Halle an der Saale, 200 × 300 cm, 2006
mehrere Reliefs der Gruftbögen des Stadtgottesackers in Halle an der Saale, 2007
Wappen über dem Haupteingang der Leopoldina in Halle an der Saale
Medaillen (Auswahl)
Medaille 60 Jahre Kölner Münzfreunde, Ausführung in Silber, 2017: Kölner Dom unter Stadtwappen / Stadtgründerin Agrippina d.J.
Medaille 30 Jahre Münzverein Neumarkt Oberpfalz und Umgebung, Bismut, 2020: Spindelpresse / Bischofsstab, Amboss, Triens auf Buch – Symbole des Hl. Eligius, Schutzpatron der Numismatiker
Joachim Penzel: Ein Requiem in Stein. Die Neugestaltung des halleschen Stadtgottesackers durch Gegenwartskünstler. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2017, ISBN 978-3-95462-931-2 (mit ausführlicher Beschreibung der von Graber und ihren Kollegen geschaffenen Reliefs).