Er wurde geboren als Sohn des Lehrers Benjamin Freudenthal und dessen Ehefrau Johanna geb. Wildberg. Der Vater war Lehrer an der Lateinschule Grünstadt, die auch Max Freudenthal besuchte. Von dort ging er auf das Gymnasium Worms, wo er 1886 sein Abitur ablegte.[1] Er absolvierte das Jüdisch-Theologische Seminar und studierte Geschichte und Philosophie an der Universität Breslau. Im Jahr 1891 promovierte Freudenthal über Philo von Alexandrien. 1893 wurde er Rabbiner in Dessau und Landesrabbiner von Anhalt, 1900 Rabbiner in Danzig und schließlich von 1907 bis 1934 in Nürnberg. Nach Beendigung seiner aktiven Rabbinerzeit lebte er in München, wo er auch starb.
Er war ein gemäßigter Reformer, führte Neuerungen vor allem im Religionsunterricht und bei der Abfassung von Gebetbüchern durch, war aktiv innerhalb der Bne-Briss-Logen und gründete im Andenken an den beliebten bayerisch-jüdischen Mediziner und Professor Jakob Herz die Jakob-Herz-Loge in Nürnberg.
Zeitweise war Max Freudenthal Vorsitzender der Bayerischen Rabbinerkonferenz und zweiter Vorsitzender des Verbands Bayerischer Israelitischer Gemeinden. Darüber hinaus galt sein Interesse der Regionalgeschichtsschreibung mit jüdischem Fokus, so verfasste er Arbeiten zu den jüdischen Teilnehmern an der Leipziger Messe, zu den jüdischen Gemeinden Nürnberg und Dessau sowie zur Familie Gomperz in Einzelveröffentlichungen und Aufsätzen in der MGWJ und Sammelwerken.
Werke (Auswahl)
Die Erkenntnislehre Philo von Alexandriens, Berlin 1891
Die Familie Gomperz, Zur Geschichte jüdischer Familien III. J. Kauffmann, Frankfurt a. M. 1907 (begonnen gemeinsam mit David Kaufmann, der darüber verstarb)
Juden in Grünstadt und Umgebung, Leininger Geschichtsblätter, Altertumsverein Grünstadt, Jahrgang 1911, S. 20
Religionsbuch für den israelitischen Religionsunterricht an den Oberklassen, Nürnberg 1918 (2. Aufl.)
als Hrsg.: Kriegsgedenkbuch der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Nürnberg 1920
Die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg 1874-1924, 1925 (darin auch eine Autobiographie)
Leipziger Messgäste, 1928
Literatur
(Auswahl)
Markus Brann, Geschichte des jüdisch-theologischen Seminars (Fraenckel'sche Stiftung) in Breslau. Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum der Anstalt, Breslau o. J. [1905].
Eugen Pessen: Freudenthal, Max. In: Jüdisches Lexikon, Band II., Berlin 1927.
Bernhard Vogt: Freudenthal, Max. In: Julius Hans Schoeps (Hrsg.): Neues Lexikon des Judentums. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1992, ISBN 3-570-09877-X (identisch in Neuauflage Gütersloh 2000).