Mauvezin (Gers)
Mauvezin ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde mit 2.275 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Gers in der südfranzösischen Region Okzitanien. Im 13. Jahrhundert wurde die Oberstadt (ville haute) in Form einer Bastide umgestaltet. Lage und KlimaDer ca.150 m hoch gelegene Ort Mauvezin liegt am Flüsschen Arrats gut 63 km (Fahrtstrecke) in nordwestlicher Richtung von Toulouse entfernt. Auch, die Hauptstadt des Départements Gers, befindet sich etwa 30 km südwestlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 750 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt. Bevölkerungsentwicklung
Bereits im ausgehenden Mittelalter war Mauvezin eine wichtige Stadt mit über 2000 Einwohnern. Bedingt durch die Mechanisierung der Landwirtschaft sank die Bevölkerung Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich ab. WirtschaftDie Stadt dient seit Jahrhunderten als handwerkliches und wirtschaftliches Zentrum für die von der Landwirtschaft geprägten Dörfer des Umlandes. Das Stopfen von Gänsen (oies) und Enten (canards) war schon vor Jahrhunderten Bestandteil der landwirtschaftlichen Produktionsmethoden im Périgord und in der Gascogne. In früheren Zeiten geschah dies – je nach Verfügbarkeit – mit Hafer, Gerste und Weizen; seit dem zunehmenden Bekanntheitsgrad von Mais im 19. Jahrhundert wird diese – ursprünglich aus Mittelamerika stammende – Agrarpflanze auch bei der Tiermast eingesetzt und entsprechend häufig angebaut. Die Gänseleberpastete (pâté de foie gras) wird nur selten frisch angeboten, sondern meist in Gläsern oder Dosen konserviert. GeschichteMauvezin war Hauptort der historischen Vizegrafschaft (vicomté) Fézensaguet, die im Jahr 1402 Teil der Grafschaft Armagnac und zusammen mit dieser im Jahr 1589 unter Heinrich IV. endgültig Teil der französischen Krondomäne (Domaine royal) wurde, nachdem der bereits im Jahr 1472 unter Ludwig XI. unternommene Eingliederungsversuch nur vorübergehend Bestand hatte. In der Zeit der religiösen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten ergriffen die Einwohner von Mauvezin mehrheitlich Partei für die protestantische Seite – der Ort erhielt in dieser Zeit den Beinamen „Kleines Genf“ (Petite Genève). Da es aber zu Streitereien unter der Stadtbevölkerung kam, bemächtigte sich Heinrich von Navarra im Jahr 1576 der Stadt und die Katholiken wurden vertrieben. In den Hugenottenkriegen (1562–1598) wurde die Kirche in Teilen demoliert. Durch das Edikt von Nantes (1598) erhielt die Stadt den Status einer Place de sureté. Nach der Ermordung Heinrichs IV. im Jahr 1610 begannen die religiös motivierten Auseinandersetzungen von Neuem; unter Ludwig XIII. wurde die Stadt von katholischen Truppen eingeschlossen und kapitulierte im Jahr 1621. Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Mauvezin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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