Mattli ConradMatthias „Mattli“ Conrad oder Conradi (* 15. Januar 1745 in Andeer; † 26. Dezember 1832 ebenda) war ein Schweizer reformierter Pfarrer, Romanist und Rätoromanist. LebenAm 15. Januar des Jahres 1745 wurde Matthias Conrad in Andeer im schweizerischen Kanton Graubünden als Sohn des Frederic Conrad und der Duscha Cantieni geboren. Unterrichtet wurde er durch seinen gleichnamigen Onkel, der auch Pfarrer war. Von 1764 bis 1766 studierte er am Collegium Carolinum in Zürich. Im Jahr 1766 nahm man ihn in die evangelisch-rätische Synode auf. Schon im nächsten Jahr wurde Conrad Prädikant in Andeer, nachdem sein Onkel verstorben war. Wegen seiner liberalen Einstellung wurde er 1799 nach der Besatzung Graubündens durch Österreich als Geisel genommen. Zusammen mit 80 anderen Geiseln wurde er nach Innsbruck gebracht und danach nach Graz. Die meisten Geiseln wurden erst 1801 freigelassen, so auch Conrad. Inzwischen hatte die Gemeinde in Andeer schon einen neuen Pfarrer gefunden, so dass Conrad nach Serneus ging, um dort als Pfarrer tätig zu sein. 1803 wechselte er zu den Gemeinden Mathon und Wergenstein. Im nächsten Jahr wurde die Stelle in Andeer wieder frei, welche er sofort übernahm und bis zum Jahr 1828 behielt. Seinen Ruhestand verbrachte er in seinem Heimatort Andeer, wo er am 26. Dezember 1832 starb. Seit seiner Zeit als Deportierter befasste er sich auf Anregung von Anton Friedrich Büsching und Wilhelm von Humboldt mit rätoromanischer Philologie, Grammatik und Lexikographie. Besondere Bedeutung haben seine rätoromanischen Lieder und Gedichte, die für die Sprachentwicklung im Schams sehr wichtig wurden. Seine deutsch-romanische Grammatik war eine der ersten ihrer Art. Werke (Auswahl)
Literatur
Weblinks
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