Matthäus SchusterMatthäus Schuster, auch Mattheus, (* 12. April 1881 in Fürstenfeldbruck; † 31. Mai 1953 in München) war ein deutscher Geologe. Er war Oberbergdirektor beim Bayerischen Oberbergamt in München. LebenEr besuchte die Industrieschule und studierte von 1901 bis 1904 Chemie und beschreibende Naturwissenschaften (besonders Mineralogie und Petrographie bei Konrad Oebbeke und Maximilian Weber) an der Universität und TH München. Nach dem naturwissenschaftlichen Staatsexamen trat er 1904 als Assistent in das Bayerische Oberbergamt (Geologische Abteilung, Leitung Ludwig von Ammon) in München ein. Man suchte damals einen Petrographie-Spezialisten (Untersuchung und Anfertigung von Dünnschliffen) und er bearbeitete Gesteine aus dem Nördlinger Ries und Togo und für Otto Maria Reis (seinem Lehrer in geologischer Kartierung) Eruptivgesteine der Pfalz, was sein erstes Hauptarbeitsgebiet wurde und Thema seiner Dissertation. Später (ab den 1930er Jahren) wandte er sich ganz davon ab und wurde sogar ein Gegner von Dünnschliffuntersuchungen. Er vertrat damals wie Edwin Hennig, R. Löffler die Auffassung, das Ries wäre durch eine Vulkaneruption entstanden (Wasserdampfexplosion durch Wassereinschlüsse aus aufgeschmolzenem Granit). 1907 wurde er an der TH München bei Oebbeke mit Auszeichnung promoviert (Beiträge zur mikroskopischen Kenntnis der basischen Eruptivgesteine aus der Bayerischen Rheinpfalz) und 1908 Königlicher Geologe. 1921 wurde er Landesgeologe, 1924 Oberbergrat und 1929 Oberregierungsrat und Amtsvorstand der Geologischen Landesuntersuchung im Bayerischen Oberbergamt bzw. dessen Nachfolger ab 1939, der Zweigstelle München des Reichsamts für Bodenforschung. Im Oktober 1944 trat er zurück. Im März 1945 ging er in den Ruhestand. Er tat sich insbesondere durch Kartierungen in der unterfränkischen Trias hervor. Er setzte die von Carl Wilhelm von Gümbel begonnene Geognostische Karte 1:100.000 von Bayern fort (Blatt Uffenheim, Würzburg-West mit Reis, Kitzingen mit H. Nathan, Neustadt an der Saale, Oberlauringen, Eßfeld). In den 1930er Jahren veröffentlichte er eine umfangreiche Folge von Abhandlungen über die Gliederung des Buntsandsteins in Unterfranken. Er selbst war ein hervorragender Zeichner (was er noch auf der Industrieschule lernte) und legte auch bei seinen Geologen darauf großen Wert (eine Verwendung ungespitzter Bleistifte bei der geologischen Aufnahme soll ausgereicht haben, es sich mit ihm auf Dauer zu verscherzen). 1954 veröffentlichte er ein Buch zum Technischen Zeichnen für Geologen. Neben der Trias befasste er sich auch mit Quartär-Geologie z. B. des Maindreiecks. 1919 habilitierte er sich (Die geologischen Verhältnisse der südlichen Rhön zwischen dem Büchelberg und der Saale= Erläuterungen zum Blatt Hammelburg-Nord der Geolog. Karte von Bayern 1:25.000), wurde Privatdozent an der TH München und 1928 erhielt er den Titel außerordentlicher Professor. Er kartierte die geologischen Karten 1:25.000 Hammelburg Nord und Süd, Ebenhausen (mit Reis), Euerdorf (mit Reis), Schönderling (mit Reis), Motten-Wildflecken, Gräfendorf, Neustadt an der Saale. Schriften
Literatur
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