Martin Schenk (* 1970 in Wien) ist ein österreichischer Sozialexperte, Menschenrechtsaktivist und stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich. Schenk ist Psychologe und engagiert sich besonders im Bereich der Armutsforschung.
Martin Schenk wurde 1970 in Wien geboren, studierte Psychologie an der Universität Wien und absolvierte das Psychotherapeutische Propädeutikum.[1] Seit 1989 ist er in der Arbeit mit Jugendlichen tätig, speziell mit sozial benachteiligten. Er war zwei Jahre lang in der Betreuung von Menschen mit Behinderungen engagiert, später mit Obdachlosen, schließlich in der Flüchtlingsbetreuung. Schenk war Mitbegründer mehrerer sozialer Initiativen, wie der Armutskonferenz und der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“[2]. Weiters war er an der Entstehung des Lichtermeers beteiligt, in die Anfänge des Vereins Hemayat involviert und Mitinitiator des Projekts „Sichtbar Werden“ für Armutsbetroffene[3]. Zuletzt rief er das SozialrechtsNetz[4] („mit Recht gegen Armut“) mit ins Leben, das auf die Stärkung und Durchsetzung sozialer Menschenrechte abzielt. Im Projekt „Mitgehn“[5] engagiert er sich mit stillen Begleitern für Menschen mit geringem Einkommen auf Ämtern, Behörden oder Gesundheitseinrichtungen.[6]
Schenk arbeitet derzeit als Sozialexperte und stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich[7], zu seinen Schwerpunkten zählen Soziale Sicherung Gesundheit, Kinder & Jugendhilfe und Bildung.[8] Schenk ist Lehrbeauftragter im Studiengang Sozialarbeit an der FH Campus Wien[9] und Joanneum Graz. Seit dem Jahr 2000 ist er Mitglied im Menschenrechtsbeirat, einem beratenden Organ der österreichischen Volksanwaltschaft.[10] Die Gesundheitsziele Österreichs hat er von Beginn an mitentwickelt und ist seither Co-Leiter der Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Chancengerechtigkeit“[11]. Die Idee des „Social Prescribing“[12], also die Verschreibung eines sozialen Rezeptes auf medizinischer Seite, holte er mit Kollegen aus England nach Österreich[13]. Er schreibt regelmäßig für den Augustin, Die Furche, Die Presse und den Standard. Autor zahlreicher Bücher zu den Themen Armut, Sozialstaat, Integration und Gesundheit. Auf OktoTV ist er Moderator der Sendung „eingschenkt“ mit jeweils einem Gast aus dem Bereich der Wirtschafts-, Politik- oder Sozialwissenschaft.
mit Die Armutskonferenz et al (2018): Achtung. Abwertung hat System: Vom Ringen um Anerkennung, Wertschätzung und Würde, ISBN 978-3-99046-395-6[20]
mit Maria Pernegger (2018): Kinderarmut – Darstellung und Wirklichkeit. Über sozial benachteiligte Kinder & Jugendliche in österreichischen Massenmedien, Studie media affairs, Armutskonferenz, Volksanwaltschaft.[21]
mit Michael Fuchs und Katarina Hollan (2018): Analyse der Nicht-Krankenversicherten Personen in Österreich.[22]
mit Die Armutskonferenz et al: Stimmen gegen Armut. Weil soziale Ungleichheit und Ausgrenzung die Demokratie gefährden. BoD 2020, ISBN 978-3-7526-9053-8.
2022: Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte „für sein Engagement bei der Bekämpfung von Armut und seine herausragenden Leistungen zur Umsetzung der sozialen Menschenrechte“.