1974 wurde er Redaktor im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) und 1992 als Nachfolger von Hanno Helbling Leiter des Ressorts. Von 1992 bis Ende 2015 war er Feuilletonchef der NZZ, sein Nachfolger war der Philosoph René Scheu.[2]
Neben seiner journalistischen Tätigkeit veröffentlichte Meyer als Autor und Herausgeber mehrere Bücher, u. a. eine umfangreiche Monographie über Ernst Jünger (1990), einen Band Gespräche mit Alfred Brendel (2001) und ein Porträt von Albert Camus (2013).
Er war bis 2010 mit der Publizistin Ursula Pia Jauch verheiratet.[4]
Meyer ging 2005 die Partnerschaft mit der Amerikanerin Megan Sarah Laehn ein, die längere Zeit am Zürcher Opernhaus tätig war. Die Heirat fand 2012 in Venedig statt. Trauzeugin war Donna Leon. Meyer hat einen Sohn aus erster Ehe, Michael Johannes Meyer (* 1986), der Professor für Musikwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen ist.[5] Meyer lebt zusammen mit seiner Frau in Zürich.
Unter dem Pseudonym Fabio Lanz veröffentlicht er seit 2021 Kriminalromane.[6]
Weitere Tätigkeiten
Seit 1998 gehört Meyer dem Stiftungsrat der UBS Kulturstiftung an, und seit 2004 ist er deren Vizepräsident.[7]
Von 2003 bis 2019 gab er jeweils jährlich im Herbst am Lucerne Piano Festival Vorträge über Klaviermusik, Klavier-Interpretation und Pianistik.[8]
2007 rief Meyer das Live-Format der Neuen Zürcher Zeitung, «NZZ Podium», ins Leben, das er bis heute leitet.[9][10]
Seit 2008 ist Meyer Delegierter und seit 2011 Präsident des Vorstands des 1943 gegründeten Schweizerischen Instituts für Auslandforschung an der Universität Zürich.[11]
2015 gründete Meyer zusammen mit Michael Gotthelf die in Zürich domizilierte Frank-Schirrmacher-Stiftung. Zum Stiftungsrat gehören auch Mathias Döpfner, Jürgen Kaube und Béatrice Wiederkehr.[12][13] Die Stiftung verleiht jährlich den Frank-Schirrmacher-Preis an herausragende Persönlichkeiten des kulturell-politischen Lebens.
2016 wurde Meyer vom Verwaltungsrat der NZZ zum Vorsitzenden des neugegründeten Beirats Publizistik ernannt, den er bis 2023 leitete.[14]
Im Mai 2024 hielt er am Collège de France (Paris) ein Referat zum Verhältnis von Philosophie und Geschichte anlässlich einer Reihe von Vorlesungen von Peter Sloterdijk.[15]
Publikationen
Monografien
Idealismus und politische Romantik: Studien zum geschichtsphilosophischen Denken der Neuzeit. Bouvier, Bonn 1978, ISBN 978-3-416-01441-0.
Alfred Brendel: Ausgerechnet ich. Gespräche mit Martin Meyer. Hanser, München 2001, ISBN 978-3-492-24479-4.
Krieg der Werte. Wie wir leben, um zu überleben. Nagel & Kimche, München, 2003, ISBN 978-3-312-00331-0.
Beethovens Klaviersonaten und ihre Deutung – «Für jeden Ton die Sprache finden …» – András Schiff im Gespräch mit Martin Meyer. Verlag Beethoven-Haus, Bonn 2007, ISBN 978-3-88188-107-4.
Piranesis Zukunft: Essays zu Literatur und Kunst. Hanser, München 2009, ISBN 978-3-446-23406-2.
Ausgerechnet ich : Gespräche mit Martin Meyer / Alfred Brendel. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-24224-1.
Querschnitt: Kulturelle Erscheinungen unserer Zeit. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1982, ISBN 978-3-85823-052-2.
mit Hanno Helbling: Vermittlungen. Kulturbewusstsein zwischen Tradition und Gegenwart. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1986, ISBN 978-3-85823-147-5.
Wo wir stehen. 30 Beiträge zur Kultur der Moderne. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1987, ISBN 978-3-492-10839-3.
Die Welt verstehen. 35 Beiträge aus der Geschichte des Schweizerischen Instituts für Auslandforschung, 70 Jahre SIAF 1943–2013. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-863-8.
Brennpunkte im Weltgeschehen. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-825-6.