Marquinho ist ein brasilianischesMunizip im Süden des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 4283 Einwohner, die sich Marquinhenser nennen. Seine Fläche beträgt 510 km². Es liegt 857 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Name stammt von dem Markstein (portugiesisch: marco und in der Verkleinerungsform: marquinho), mit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Stelle für eine Rodung und Besiedlung gekennzeichnet wurde.[1]
Geschichte
Besiedlung
Die Geschichte begann mit der Abgrenzung des Landes durch den IndianerFrancisco Tororó, der den ersten Markstein zwischen Friedhof und Rio Bonito setzte und damit den Ort Marquinho schuf. Heute steht der Markstein etwas abseits des Ortszentrums. Der Ort wurde 1889 bei Marquinho Velho besiedelt. Die ersten Siedler hießen alle Ribeiro: José, Elias, João, Hipólito, Antonio und Pedro Ribeiro. Der erste Priester kam zu Pferd aus Virmond, um in Marquinho die Messe zu feiern.
Im Jahr 1942 wurde die ersten Häuser in der Ortsmitte des heutigen Marquinho gebaut. Da es im Ort keine Absatzmöglichkeiten gab, wurde der Handel in Guarapuava oder Goioxim abgewickelt.
Ab 1943 kamen Menschen aus Santa Catarina und aus der Stadt Cruz Machado. Sie kauften staatliches Land und züchteten Schweine. Die schlachtreifen Tiere mussten sie zu Fuß nach Goioxim, Cantagalo oder sogar Guarapuava bringen.
Im Jahr 1954 wurde das Notariat gegründet. Bis dahin wurden die Anmeldungen und standesamtlichen Trauungen in Goioxim vorgenommen. Der erste Bus fuhr zweimal wöchentlich zwischen Marquinho und Guarapuava.[1]
Erhebung zum Munizip
Marquinho wurde durch das Staatsgesetz Nr. 10834 vom 22. Juni 1994 aus Cantagalo ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1997 als Munizip installiert.[2]
Geografie
Fläche und Lage
Marquinho liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 510 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 857 Metern.[5]
Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1674 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 19,4 °C.[6]
Gewässer
Marquinho liegt im Einzugsgebiet des Rio Piquirí. Dessen linker Nebenfluss Rio do Cobre fließt im Süden und Westen des Munizips.
Straßen
Marquinho liegt an der BR-158, über die man im Süden Laranjeiras do Sul und im Norden Palmital erreicht. Die PR-364 führt in Richtung Osten nach Goioxim.
Vizebürgermeister: Antonio Santos Vaz, PSD (2021–2024)[7]
Demografie
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
Stadt
Land
2000
5.659
10 %
90 %
2010
4.981
11 %
89 %
2021
4.283
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4]
Ethnische Zusammensetzung
Gruppe *
2000
2010
wer sich als …
Weiße
72,6 %
60,4 %
weiß bezeichnet
Schwarze
1,2 %
5,0 %
schwarz bezeichnet
Gelbe
0,0 %
1,7 %
von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune
25,2 %
33,0 %
braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene
0,1 %
0,0 %
Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe
0,9 %
0,0 %
Gesamt
100,0 %
100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]
↑ abNossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Marquinho, abgerufen am 8. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑História Marquinho PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 8. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑ abcPanorama Marquinho. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 8. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
↑Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").