MarkustagDer Markustag ist der Gedenktag des Evangelisten Markus am 25. April. Dieses Datum ist der spätestmögliche Ostertermin. In den KonfessionenRömisch-katholischIn der römisch-katholischen Kirche hat der Markustag den Rang eines Festes, in Libyen den eines Hochfestes. Evangelische Kirche in DeutschlandDie evangelische Kirche in Deutschland führt den Markustag im Evangelischen Gottesdienstbuch, dabei gilt:
Vor der Perikopenrevision galt:
Revised Common LectionaryIm englischsprachigen Raum verwenden zahlreiche evangelische und anglikanische Kirchen das Revised Common Lectionary. Dessen Lesungen sind im Falle des Markustages unabhängig vom Lesejahr:
Kirche von EnglandDas Book of Common Prayer der Church of England sieht für den Markustag als Epistellesung Eph 4,7-16 KJV und als Evangeliumslesung Joh 15,1-11 KJV vor.[4] Das Common Worship sieht vor: Für den Vorabendgottesdienst: Für den Hauptgottesdienst: Für den Zweitgottesdienst: Für den Drittgottesdienst:
Weitere KonfessionenAußerdem wird der Markustag am 25. April von weiteren evangelischen und anglikanischen Kirchen, den orthodoxen Kirchen, sowie der armenischen, koptischen und der syrisch-orthodoxen Kirche gefeiert. TraditionenLandwirtschaftDer Markustag ist in der Landwirtschaft ein Wetter-Lostag. Entsprechende Bauernregeln lauten:
Traditionell werden am Markustag Bittprozessionen über die Felder veranstaltet. Dieser Brauch ist vorchristlichen Ursprungs. DeutschlandDer Markus-Stein in Villingen, einem Stadtteil von Hungen, trägt folgende Inschrift: „Markus-Stein“ „Der Markus-Tag am 25. April wurde über Jahrhunderte in Villingen als Feiertag begangen. Kein anderes Dorf in der Gegend feierte diesen Gedenktag. In alter Zeit wurden an diesem Tag die Grenzen begangen, was oftmals in einem Trinkgelage endete. Dabei kam es im Dorf immer wieder zu schrecklichen Bränden. Im Jahre 1703 kam an diesem Tag ein Junge, Ludwig Hegemeister, beim Hüten der Ziegen auf dem Borgelberg durch ein Feuer ums Leben und der Tag wurde zum Bußtag. Die Tradition verlor sich am Ende des 20. Jahrhunderts.“ „Der Markus-Stein erinnert an die alte Überlieferung.“ „Das lag Querbeet, der Frauen-Mundartgruppe der evangelischen Kirchengemeinde, am Herzen. Sie pflegte das Kulturgut „Vellinger Platt“ mit Gesang und Musik und stiftete diese Tafel.“ „Villingen, am Markustag 2011“ „Susanne Ahrens Jutta Hedrich Stefanie Hofmann Susanne Kall Marita Klös Inge Koch Inge Krämer Corina Mäser Doris Michel Sieglinde Schymalla Bettina Wege-Lemp Ilona Zimmer-Alberding und Pfarrer Hartmut Lemp“ ItalienIn Tresnuraghes, einem kleinen Dorf auf Sardinien, wird das wichtigste traditionelle sardische Fest abgehalten, dass dem Überschussverbrauch und der Festigung der Solidargemeinschaft dient. Örtliche Hirtenfamilien stiften Schafe und organisieren das Kochen in einer Geste des Dankes gegenüber der Vorsehung. Andere Familien stiften Brot als Erntedank oder Segensbitte. Hunderte von Menschen, größtenteils aus Tresnuraghes, aber auch eine große Zahl von außerhalb, essen und trinken sich gemeinsam satt.[9] Der 25. April ist ein Nationalfeiertag in ganz Italien, aber nicht als Markustag, sondern als Jahrestag der Befreiung Italiens vom Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg am 25. April 1945. Da der Evangelist Markus als Schutzpatron der Stadt Venedig gilt, ist der Markustag (Italienisch: Festa di San Marco) dort von besonderer Bedeutung und wird auch als Fest der Rosenknospe (Venetisch: festa del bocolo) bezeichnet, da Männer ihrer Geliebten an diesem Tag eine einzelne Rosenknospe zu schenken pflegen.[10][11][12] Der Legende zufolge entstand die Tradition im 8. Jahrhundert, als ein Mann niederen Standes sich in eine venezianische Adelige verliebt haben soll. Um die Erlaubnis ihres Vaters zu erringen, zog er in einen fernen Krieg. Er wurde in der Schlacht tödlich verwundet, konnte aber eine Blüte von einer nahen Rosenpflanze für seine Geliebte pflücken. Ein Kamerad wurde damit betraut, die blutbefleckte Rose seiner Geliebten zu bringen.[12][13][14] LitauenIn Litauen gilt Markus als Wächter von Boden und Ernte. Es gab ein Verbot, Fleisch zu konsumieren, um eine gute Ernte zu erzielen. Die Menschen vermieden es, „den Boden zu berühren“, also zu Pflügen oder zu Graben, um dem Boden eine Ruhepause vor der nahenden harten Arbeit von Saat und Ernte zu gönnen.[15] MexikoDas Fest wird in der Stadt Aguascalientes am 25. April gefeiert. Es ist namengebend für das größte und bekannteste Volksfest Mexikos, den nationalen St. Markus-Markt (Spanisch: Feria Nacional de San Marcos), der im Allgemeinen an drei Wochen um dieses Datum herum stattfindet. Auch in Paraíso in Tabasco wird Markus am 25. April als Patron der Stadt gefeiert. Angebliche ProphezeiungEin seit Jahrhunderten zitierter Vers über den Zusammenfall des Markustages mit Ostern existiert in verschiedenen Varianten in verschiedenen europäischen Sprachen. Eine lateinische Form lautet:[16] „Quando Marcus Pascha dabit, Eine Variante in deutscher Sprache lautet:[17] „Wenn Ostern auf Sanct-Markus fällt, Eine abgewandelte französische Variante, die oft fälschlich Nostradamus zugeschrieben wird, lautet:[18] „Quand Georges Dieu crucifera In der LiteraturDer Markustag spielt eine Rolle in Stephenie Meyers „Biss“-Serie. Dort ist Volterra die Heimatstadt der Volturi, einer königlichen Vampirfamilie. Die Volturi leben angeblich im Zentrum der Stadt und beherrschen diese heimlich seit 3000 Jahren. Laut Buch feiert die Stadt am Markustag jedes Jahr ein Fest. Der Legende nach vertrieb vor 1500 Jahren ein christlicher Missionar namens Pater Marcus – ein Volturi – alle Vampire aus Volterra. Seitdem wird die Stadt nicht mehr von Vampiren geplagt, da die Volturi sich erfolgreich verbergen. Dieses Fest spielt eine Rolle im 2. Teil der „Biss“-Serie, Bis(s) zur Mittagsstunde. Benennung nach dem MarkustagDie Märzfliege wird auch Markusfliege oder treffender Markushaarmücke genannt, da sie sehr häufig um den Markustag herum ausschwärmt. Ihre wissenschaftliche Bezeichnung Bibio marci und ihr Trivialname in einigen anderen Sprachen nimmt ebenfalls darauf Bezug. Siehe auchWeblinksCommons: Saint Mark's Day – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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