Mark RowlandsMark Rowlands (* 1962 in Newport, Wales) ist ein britischer Schriftsteller und Professor für Philosophie, der an der Universität Miami lehrt. BiographieRowlands studierte zuerst Ingenieurwissenschaften an der Universität Manchester. Anschließend wandte er sich der Philosophie zu, wo er an der Universität Oxford promovierte. Darauf folgten verschiedene Anstellungen u. a. am University Collegs Cork in Irland, der Universität London in England und den USA[1]. PhilosophieRowlands Philosophie orientiert sich an der Idee des erweiterten Geistes (engl.: Extended Mind). Die Ideen hinter dieser Philosophie gehen im Ansatz auf den amerikanischen Philosophen Hilary Putnam zurück, zwei ihrer bekanntesten Vertreter sind die beiden Philosophen David Chalmers und Andy Clark. Hinter der Idee des erweiterten Geistes steckt die Annahme, dass sich ein kognitiver Aufbau und damit einhergehend auch dessen Prozesse, über den Körper hinaus erstrecken können.[2] Rowlands, wie auch Chalmers und Clark, gehen in ihrer Interpretation des erweiterten Geistes noch einen Schritt weiter und prägten den Begriff des aktiven Externalismus (engl.: active externalism), auch Vehikel Externalismus (engl.: vehicle externalism) genannt. Der aktive Externalismus wäre dabei eine Folge, die sich aus der Annahme des erweiterten Geistes ergibt, der sich aber im Unterschied zu diesem auf den Gehalt eines mentalen Phänomens bezieht. Tierethische Position
Ein weiteres zentrales Element von Rowlands’ Philosophie ist seine Verteidigung einer Tierrechtsphilosophie und seiner speziesismuskritischen Position. Rowlands offeriert in Animal Rights: Moral Theory and Practise (2009) ein kontraktualistisches Argument, das er in der Denktradition der Theory of Justice von John Rawls vorlegt. Weil es gesellschaftlich privilegierte Personen gibt, sei eine Utilitaristische Ethik zu Gunsten von gesellschaftlich Marginalisierten zu korrigieren – so seine Interpretation von Rawls Grundidee hinter dem Konzept des Schleier des Nichtwissens. Er kritisiert an Rawls, dass dieser nur das wirtschaftliche Bessergestelltsein von Menschen als Privileg erkennt und dabei viele andere Privilegien, insbesondere Spezieszugehörigkeit, naturalisiert und so der Möglichkeit einer Reflexion entzieht. Per Grenzfallargument lasse sich diese Einschränkung auf Menschen auch nicht moralisch rechtfertigen. Daniel Loewe hat an dieser Erweiterung kritisiert, dass Rowlands’ Gerechtigkeitstheorie die Grundannahme bei John Rawls, dass sich Individuen im Urzustand aus eigennützigen Motiven zusammenfinden um die „Prinzipien von Gerechtigkeit“ auszuhandeln, zu weit strapaziert um noch als Vertragstheorie in diesem Sinne zu gelten. Rowlands’ Vorschlag, sich die verhandelnden Subjekte im Urzustand als Trans-Spezieswesen vorzustellen, d. h. als Wesen die verhandeln als wüssten sie nicht von ihrer Spezieszugehörigkeit, weist Loewe mit der Begründung zurück, dass sich eine anthropozentrische Vorstellung dieser Wesen vielfach in den Schriften von Rawls nachweisen lassen. Loewe folgert daraus, auch unter Berücksichtigung von anderen kontraktualistischen Ansätzen zur Tierethik, dass die Vertragstheorie prinzipiell nicht fähig sein kann, subjektive tierische Ansprüche auf Gerechtigkeit zu begründen.[4] ZitatThe Barking Dog Principle:
– Mark Rowlands: Externalism: Putting Mind and World Back Together Again[5] Das Prinzip des bellenden Hundes: „Wenn es notwendig für einen Organismus ist, die Möglichkeit zu haben, eine gegebene adaptive Aufgabe T auszuführen, dann ist es selektiv unvorteilhaft für den Organismus, interne Mechanismen für das Ausführen von T zu entwickeln, wenn es für den Organismus möglich ist, T durch eine Kombination von internen Mechanismen und Manipulation der externen Umwelt durchzuführen.“ Siehe auchVeröffentlichungen
Einzelnachweise
Weblinks
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