Mark Lombardi – Kunst und Konspiration
Mark Lombardi – Kunst und Konspiration ist ein Dokumentarfilm der deutschen Filmemacherin Mareike Wegener über das Werk des US-amerikanischen Künstlers Mark Lombardi. InhaltDer Film beschäftigt sich mit dem Werk des im Jahr 2000 verstorbenen Künstlers Mark Lombardi, der seit den frühen 90er Jahren an einer Serie von Zeichnungen arbeitete, die er Narrative Structures (zu deutsch: Narrative, bzw. Erzählende Strukturen) nannte. Bei diesen auf öffentlichen Informationen basierenden Ontologien handelt es sich um handgefertigte Bleistiftzeichnungen, die die durch Sach- und Geldtransaktionen darstellbaren Verbindungen zwischen Individuen, staatlichen Institutionen, Banken, Unternehmen und Regierungen visuell aufarbeiten und offenlegen. Diese Panoramen, die die der Geldwäsche und Korruption zugrundeliegende globale Struktur sichtbar machen und die aufgrund ihrer formalen Anlehnung an Netzwerkgrafiken eine zeitgenössische Abwandlung der Historienmalerei darstellen, befassen sich mit internationalen politischen Skandalen wie der Iran-Contra-Affäre (Oliver North, Lake Resources of Panama, and the Iran Contra Operation, ca. 1984–1986 (4th Version), 1999), der dubiosen Karriere im Erdölgeschäft von George W. Bush, bevor er sein erstes politisches Amt antrat (George W. Bush, Harken Energy, and Jackson Stephens, ca. 1979–1990 (5th Version), 1999), oder dem seinerzeit größten internationalen Finanzskandal im Zusammenhang mit der Bank of Credit and Commerce International (BCCI-ICIC & FAB, 1972–1991 (4th Version), 1996–2000). Die Frage nach der Wirkungskraft der von Lombardi verknüpften Informationen und dem dadurch hervorgerufenen geheimdienstlichen Interesse an seinem Werk sowie den Umständen seines frühen Todes bezeichnen den Ausgangspunkt des Films und werden über die Montage von Videoarchivmaterial (das Lombardi seine künstlerischen und recherchebasierten Schaffensprozesse selbst beschreiben lässt), weiteren Interviewpassagen, Nachrichtenmaterial, atmosphärischen Aufnahmen der Stadt New York sowie filmischen Abbildungen der Zeichnungen selbst im Verlauf des Films umkreist. Das Eintreten der Kunst in den Wirkungsbereich der Politik stellt dabei einen Schwerpunkt der filmischen Auseinandersetzung dar und wird durch den Vergleich mit Picassos Guernica und dessen Verhängung im New Yorker UNO-Gebäude anlässlich der Sicherheitsratssitzung vom 4. Februar 2003 zur Invasion des Iraks zugespitzt. Der Film schließt mit der Kernaussage, dass Kunst die Möglichkeit eines politischen und gesellschaftlichen Wandels unterstützen oder generieren kann. VeröffentlichungMark Lombardi – Kunst und Konspiration feierte seine Uraufführung im Dokumentarfilmwettbewerb beim Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken im Januar 2012. Weitere Festivals, wie zum Beispiel Planete+ Doc Warschau, Sheffield Doc/Fest, Brooklyn Film Festival und Zurich Film Festival, folgten. Der Film lief im Vertrieb des Real Fiction Filmverleih am 31. Mai 2012 in den deutschen Kinos an.[1] Im Herbst desselben Jahres lief er für die Dauer einer Woche täglich im Museum of Modern Art in New York.[2] In Deutschland erschien die DVD am 21. Juni 2013. Für die USA ist ein Kinostart für den Herbst 2013 geplant.[3] Rezeption
– Rüdiger Suchsland: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Januar 2012
– Fritz Göttler: Süddeutsche Zeitung, 31. Mai 2012
Weblinks
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia