Marita Tjarks-SobhaniMarita Tjarks-Sobhani (* 1948) ist eine deutsche Professorin für Technische Redaktion an der Internationalen Hochschule SDI München und Mitbegründerin der Textagentur Hennig & Tjarks. LebenTjarks-Sobhani studierte Germanistik, Anglistik und Pädagogik an der Universität Hamburg, wo sie nach einer sprachwissenschaftlichen Dissertation als wissenschaftliche Angestellte mit dem Schwerpunkt Fachsprachenforschung arbeitete. Nach ihrer Promotion arbeitete sie vorerst als Kommunikationsberaterin für einen Münchner Elektro-Konzern. Seit 1985 ist sie selbstständige Kommunikationsberaterin und Kommunikationstrainerin, wobei sie auf Technische Kommunikation und Fachpressearbeit spezialisiert ist. Zwischen 1993 und 1998 war sie Stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft für Technische Kommunikation (tekom). Seit 2007 ist sie Professorin für Technische Redaktion an der Internationalen Hochschule SDI München. Im gleichen Jahr gründete sie zusammen mit Jörg Hennig die Textagentur Hennig & Tjarks. ForschungDie Veröffentlichungen von Tjarks-Sobhani behandeln vor allem das Thema Technische Redaktion (TR). Ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule für Angewandte Sprachen München bringt es mit sich, dass sie hierbei einen Schwerpunkt auf das Studium legt. Eine Kernkompetenz der TR sieht Tjarks-Sobhani im „Schreiben“. In ihrem Beitrag zum Sammelband „Professionell Kommunizieren“ stellt sie acht Teilkompetenzen heraus, die ein Technischer Redakteur beherrschen muss: textsortenspezifisches Schreiben, zielgruppengerechtes Schreiben, didaktisches Schreiben, rechtssicheres Schreiben, übersetzungsgerechtes Schreiben, medienspezifisches Schreiben, ökonomisches Schreiben und Schreiben für den globalen Markt.[1] Wenn man diese Teilkompetenzen zum Beispiel auf das Schreiben von Anleitungen anwendet, so hat das ihrer Meinung nach den Nutzen, dass Leser die Texte einfacher verstehen und somit Produkte auch schneller und besser verwenden können. Für Unternehmen hat dies laut Tjarks-Sobhani zur Folge, dass die Anzahl der Reklamationen sinkt und die Kundenbindung steigt. Weitere positive Auswirkungen für Unternehmen sieht sie im Schutz vor Haftungsansprüchen, in Rechtssicherung bzw. Verhinderung von Rechtsansprüchen und in geringeren Übersetzungskosten durch einen schnelleren Translationsvorgang. Dieser schnellere Translationsvorgang ist auch deshalb möglich, da der Text durch den Technischen Redakteur bearbeitet wird und die dadurch entstehenden Module (oder Textbausteine) einfacher übersetzt werden können als dies in komplexeren Texten der Fall ist. Diese Module haben außerdem den Vorteil, dass sie mehrfach, also in mehreren Texten und von mehreren Abteilungen eines Unternehmens, genutzt werden können. Dies setzt allerdings eine möglichst perfekte Formulierung voraus, die zum Beispiel keine mehrdeutigen, missverständlichen oder unpräzisen Informationen enthält. Laut Tjarks-Sobhani können auch aus diesem Grund nur ausgebildete Technische Redakteure zur TR herangezogen werden. Auch die acht Teilkompetenzen können nur in einem Studium zum Technischen Redakteur ausreichend entwickelt werden, erklärt Tjarks-Sobhani, womit sie zur Professionalisierung dieses Berufs beiträgt. Durch das Ansprechen von Translationsprozessen sowie der Teilkompetenz „Schreiben für den globalen Markt“, was ihrer Meinung eine Grundvoraussetzung für eine reibungsfreie internationale Kommunikation ist, trägt Tjarks-Sobhani auch indirekt zur Professionalisierung der Übersetzungswissenschaft bei. PublikationenArtikel (Auswahl)
Veröffentlichungen zusammen mit Jörg Hennig (Auswahl)
Monografien
Weblinks
Einzelnachweise
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