Mario Monicelli, Sohn des Journalisten und Theaterkritikers Tommaso Monicelli, schloss ein Studium in Geschichte und Philosophie ab. Späteren Drehbucharbeiten war dies anzumerken. Bereits 1932 schrieb er Filmkritiken, zwei Jahre später drehte er als Amateur seinen ersten Kurzfilm. 1936 wurde er Regieassistent, ab 1942 verfasste er Drehbücher. Seine ersten Regiearbeiten entstanden 1949 im Team mit Steno.
1991 wurde er für sein Lebenswerk mit einem Goldenen Löwen geehrt.
Monicellis Œuvre umfasst über 60 Arbeiten als Regisseur und etwa 90 Drehbücher. Mit Le Rose del deserto (2006) war er auch mit über 90 Jahren noch als Autor und Regisseur tätig. Er gilt als „einer der Väter der italienischen Komödie“.[2] Seine Bildästhetik hatte großen Einfluss auf die Popkultur.[3]
Mario Monicelli starb im November 2010, nachdem er sich in dem römischen Krankenhaus San Giovanni aus einem Fenster gestürzt hatte. Er hielt sich dort zur Behandlung einer Krebserkrankung auf.[4]
2015, im 100. Geburtsjahr Monicellis, erinnern die 72. Internationalen Filmfestspiele von Venedig mit der Aufführung einer restaurierten Fassung von Vogliamo i colonnelli (1973) und dem Kunstprojekt „Fantasmi“ an den Regisseur. Für das Projekt überarbeitete Monicellis langjährige Lebensgefährtin, die Künstlerin Chiara Rapaccini (besser bekannt unter dem Künstlernamen „RAP“) unveröffentlichte Aufnahmen aus den 1960er- bis 1990er-Jahren, die den Filmemacher am Set zeigen. Monicelli hatte die Dokumente ursprünglich wegwerfen wollen.[5]
Ein jüngerer Bruder Monicellis war der Schriftsteller Furio Monicelli (1924–2011).
Maurizio Acerbo, Nationalsekretär der Rifondazione Comunista aus Pescara, erinnert sich 10 Jahre nach dem Tod von Mario Monicelli, dass die Parteikarte der Partito della Rifondazione Comunista die einzige gewesen sei, die der Filmemacher besessen habe. Laut Acerbo sei die politische und kulturelle Kapitulation nach 1989, die Monicelli nicht ertragen konnte, der Grund dafür gewesen. I compagni (deutsch: Die Peitsche im Genick) von 1963, sei nach seiner Einschätzung der beste Film über die Arbeiter- und Sozialistenbewegung.[6]
Filmografie (Auswahl)
Regie
1949: Nur du bist mein Traum (Al diavolo la celebrità)
1966: Oscar-Nominierung für Casanova ’70 (Bestes Originaldrehbuch, gemeinsam mit Agenore Incrocci, Furio Scarpelli, Tonino Guerra, Giorgio Salvioni und Suso Cecchi D’Amico)
1976: Silberner Bär der Berlinale für Lieber Michele (Beste Regie)
1985: Pietro-Bianchi-Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig
1986: David di Donatello für Hoffen wir, daß es ein Mädchen wird (Beste Regie, Bestes Drehbuch gemeinsam mit Tullio Pinelli, Suso Cecchi D’Amico, Leonardo Benvenuti und Piero De Bernardi)
1986: Nastro d’Argento für Hoffen wir, daß es ein Mädchen wird (Beste Regie, Bestes Drehbuch gemeinsam mit Tullio Pinelli, Suso Cecchi D’Amico, Leonardo Benvenuti und Piero De Bernardi)
1990: David di Donatello für Kein Mann für die Liebe (Beste Regie)