Sie begann schließlich zunächst unter ihrem Ehenamen zu veröffentlichen und nahm später das männlich klingende Pseudonym Gérard d'Houville an (abgeleitet von dem Namen einer normannischen Großmutter, Louise Gérard d'Houville oder Girard d'Ouville[3]). Später sagte sie, dass sie sich mit dem Pseudonym von ihrem berühmteren Ehemann und Vater distanzieren wollte,[2] aber es war kein ernsthafter Versuch, ihr Geschlecht zu verschleiern: zeitgenössische Kritiker und Kommentatoren sprachen immer von „Madame Gérard d'Houville“. Ab 1894 veröffentlichte sie Gedichte in der Revue des Deux Mondes. Ihr erster Roman, L'Inconstante, erschien 1903.
1894, kurz nachdem ihr Vater in die Académie Française gewählt worden war, rief sie eine Parodie auf diese angesehene Institution ins Leben: die Académie canaque oder Canacadémie, in der man einen Wettbewerb im Grimassenschneiden als Redeersatz absolvieren musste. Ihr späterer Ehemann Henri de Régnier gehörte ihr an, ebenso wie Paul Valéry oder Léon Blum. Marcel Proust war der permanente Sekretär.[4]
Am 15. Oktober 1896 heiratete Heredia den Dichter und Symbolisten Régnier. Sie wurde aber auch die Geliebte von Pierre Louÿs, dem wahrscheinlichen Vater ihres Sohnes und späteren Journalisten Pierre de Régnier (1898–1943). Weitere Liebhaber waren Edmond Jaloux und dessen Freund Jean-Louis Vaudoyer, der Dichter Gabriele D’Annunzio, der zwischen 1910 und 1914 in Paris im Exil lebte, und der Dramatiker Henri Bernstein.[5] Ihr werden auch lesbische Beziehungen,[3] zum Beispiel zu Georgie Raoul-Duval nachgesagt.[6]
1918 erhielt sie unter diesem Künstlernamen den Grand Prix de Littérature der Académie française für ihr belletristisches Werk und 1958 den Grand Prix de Poésie der Académie für ihr dichterisches Werk - bis heute die einzige Frau, die beide Auszeichnungen erhalten hat.[7][8] 1955 erhielt sie zudem von der Académie den Prix Gustave Le Métais-Larivière.[7]
Robert Fleury: Marie de Régnier, l'inconstante. Omnibus, Paris 2003, ISBN 978-2-259-02169-2.
Jean-Paul Goujon: Dossier secret : Pierre Louÿs-Marie de Régnier. Christian Bourgois, Paris 2002, ISBN 978-2-267-01631-4.
Marie de Laubier, Jean-Paul Goujon, Eric Walbecq, Robert Fleury und Yann Mortelette: Une muse de la Belle Époque: Marie de Régnier. BNF, Paris 2004, ISBN 2-7177-2270-X.