Die Steirerin Marie Egner studierte zunächst in Graz beim ZeichenlehrerHermann von Königsbrunn und ging anschließend nach Düsseldorf, wo sie von 1872 bis 1875 Schülerin von Carl Jungheim (1830–1886) war. 1882 kam sie nach Wien, wo sie sich mit ihrer Mutter niederließ. Hier war sie bis 1887 Schülerin von Emil Jakob Schindler, in dessen Kreis sie in den Sommermonaten auf Schloss Plankenberg in Niederösterreich malte. Studienaufenthalte führten sie durch Europa, wobei sie von 1887 bis 1889 in England weilte. Danach stellten sich erste Erfolge ein; Egner hatte Ausstellungen im Wiener Künstlerhaus, in Deutschland und England. In Wien war sie von 1900 bis 1909 Gründungsmitglied der Künstlerinnengruppe Acht Künstlerinnen, einem Vorläufer später organisierten Künstlerinnen. Eine eigene Malschule für Frauen musste sie 1910 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte sie der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ) an, die 1926 eine große Ausstellung für Marie Egner organisierte. Ab 1930 verlor sie zusehends ihr Augenlicht und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Werner Fenz: Marie Egner 1850–1940. Landschaften, Blumenbilder. Ausstellungskatalog. Graz: Neue Galerie, 1979.
Marie Egner, 1850 – 1940, eine österreichische Stimmungsimpressionistin, Monografie (Hg. Martin Suppan), 2 Bände, Band I, Galerie Suppan 1981, Tagebücher, Biografisches, Farbtafeln, Band II, Galerie Suppan 1993, M. E. und der Schindlerkreis, M. E. im Zeitgeschehen, Farbtafeln, Reisen und Aufenthalte, etc. Werkverzeichnis (Band III mit Ergänzung des Werkverzeichnis in Vorbereitung)
Agatha Dahm-Rihs: Das Stillleben im Werk Marie Egners. Diplomarbeit. Wien, 1995.