Nach Pletschers Einsätzen als Reporterin Auslandskorrespondentin und Redaktorin spezialisierte sie sich auf Dokumentarfilme, hauptsächlich für die TV-Sendungen DOK und Sternstunde des deutschen und rätoromanischen Fernsehen. Während ihrer Tätigkeit beim Fernsehen realisierte sie auch einige Filme als freie Autorin. Seit Juli 2011[2] wirkt sie als Selbständige. Sie hat über 50 mittellange und lange Dokumentarfilme realisiert und zahlreiche Preise gewonnen.
Themen ihres Œuvres sind u. a. Frauen, Kinder, Gesundheit, Alter, Sterben, Minoritäten, Flüchtlinge, Entwicklungszusammenarbeit, Kriminalität, Gefängnis, Theater, Schriftsteller.[5] Sie sagt über sich: «Themen fliegen mir zu».[6]
Bücher
Weggehen ist nicht so einfach – Gewalt gegen Frauen in der Schweiz. Limmat Verlag, Zürich 1977/1985, ISBN 3-85791-011-9.
mit Niklaus Scherr, Thomas Schaffroth, Katharina Ley, Rita Schiavi, Adriano Gloor: Basta – Fremdarbeiter in den 80er Jahren. Limmat Verlag, Zürich 1980, ISBN 3-85791-026-7.
zus. mit anderen: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann – Notizen zur schweizerischen Asylpolitik. Limmat Verlag, Zürich 1981, ISBN 3-85791-026-7.
als Hrsg.: Da und doch so fern – Vom liebevollen Umgang mit Demenzkranken. Rüffer & Rub Sachbuchverlag, Zürich 2014/15, ISBN 978-3-907625-74-3, auch als Hörbuch.
mit Marc Bachmann (Fotos): Wohnen wir im Paradies? – die Bernoullihäuser in Zürich. Lars Müller Publishers, Zürich 2016, ISBN 978-3-03778-502-7.
1996: Geteiltes Glück (Das zweite Leben einer Frau auf den Philippinen)
1996: Lust auf Liebe im Alter (Wie sich Paare zwischen 70 und 80 kennen und lieben lernten; 30 Min.)
1997 Man hört nur mit dem Herzen gut (Ursprüngliche Rätoromanische Version Tedlar cul cuor, Portrait des Kapuziner-Dorfpfarrer, Religionslehrer und Heilpädagoge Silvio Deragisch in Tomils GR)
1997: Heimkehr ins zerrissene Land (Rückkehr aus der Schweiz nach Bosnien)
2013: Leiden schafft PflegeSr. Liliane Juchli – Ein Leben für die Menschenwürde; 30 Min.)
2013: Der globale Zoo 3 (Die neuesten Jungtiere im Erfolgsfilm von 2010; 45 Min.)
2013: Sinn und Hoffnung finden (Schulungsvideo mit Prof. Pauline Boss und Angehörigen von Demenzkranken; 25 Min.)
2014–2022: immer wieder Coachingtätigkeit für Dokumentarfilme, u. a. Der Preis der Wahrheit von Vera Freitag, Natalija und ihre Kampfkuh von Anna Katrine Thuesen, Das Ende des Tales, aber nicht das Ende der Welt von Peter Frei.
Seit August 2023 arbeitet Marianne Pletscher gemeinsam mit Martina Rieder an einem neuen Dokumentarfilm. „Es tut nicht weh“ erzählt die Geschichte der ehemaligen Direktorin von Alzheimer Schweiz, Birgitta Martensson, die heute selber an der Krankheit leidet. Trotzdem tritt sie noch öffentlich auf und setzt sich für bessere Forschung, frühere Diagnosen usw. ein
Auszeichnungen und Ehrungen
1986: Preis für die beste ausländische TV-Produktion am Filmfestival Havanna, für Jenseits der Landstrasse
1988: 2. Preis Dokumentarfilmfestival New York, für Schalttag
1995: Grosser Preis Rencontres Nord-Sud, für Das Tal der Frauen
1996: Spezialpreis der Jury Filmfestival Piemont, für Das Tal der Frauen italienische Version
1996: Zürcher Fernseh- und Radiopreis, für Heimat oder Hölle mit Hans Haldimann
1999: 1. Premi Cristal der Cuminanza rumantscha radio e television, für Seguir la glüm (Der Film heisst in der deutschen Version «Die Bräute Jesu»)
1999: Anerkennungspreis der Stiftung Kloster St Johan Mustair für Seguir la glüm, zusammen mit Susanna Fanzun
2003: Sonderpreis des Bergfilmfestivals Trento, für Das harte Brot der Berge
2010: Von der Schweizer Tageszeitung Tages-Anzeiger wird Marianne Pletscher als «Grande Dame des Schweizer Dokumentarfilms» bezeichnet.[12]
2020: Marianne Pletscher wird als eine von 5 Filmpionierinnen der Schweiz im Schweizer Landesmuseum gefeiert. Mit Podium und Interview. Vimeo https://vimeo.com/814141298 (Passwort SCMAD_2019)