Da der Vorgängerbau des heutigen Kirchengebäudes in einem schlechten baulichen Zustand war und außerdem wegen starken Bevölkerungswachstums zu wenig Platz für die Pfarrangehörigen bot, entschloss sich der von 1895 bis 1910 in Marpingen tätige Pfarrer Theodor Schmitt, am 29. Juni 1896 einen Kirchenbauverein zu gründen, dessen Zweck darin bestand, durch monatliche Geldspenden die nötigen finanziellen Mittel für einen Kirchenneubau zu sammeln. Alle Pfarrangehörigen, die monatlich einen von der Höhe des Einkommens abhängigen Beitrag entrichteten, gehörten dem Verein an. Pro Jahr konnte der Verein so Einnahmen von 3.000 bis 3.500 Mark verbuchen.[2]
In den folgenden Jahren wurde zunächst das alte Kirchengebäude abgetragen, woran die gesamte Dorfgemeinschaft mitwirkte. Der anfallende Bauschutt wurde von Fuhrleuten kostenlos abtransportiert.[2]
Am 9. Dezember 1900 wurde Architekt Hector schließlich mit der endgültigen Ausarbeitung der Pläne und der Ausfertigung des Kostenanschlags beauftragt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. März 1902. In den Grundstein eingemauert wurde eine Urkunde, die folgenden Text in lateinischer Sprache enthielt:[2]
„Im Jahre 1902, am 08. Juni, als Papst Leo XIII. die Kirche regierte, als
Wilhelm II. Kaiser von Deutschland und König von Preußen war und Michael Felix Korum den Bischofssitz
innehatte, wurde im Namen der Heiligen Dreifaltigkeit diese Kirche der 2000 Einwohner zählenden Pfarrei
Marpingen, unter dem Pfarrer Theodor Schmitt aus Bitburg, unter dem Architekten Wilhelm Hector aus St.
Johann-Saarbrücken und dem Erbauer Georg Mar aus Dirmingen, errichtet.“
Kunsthistorisch bemerkenswert ist ein auf der Südseite der Kirche unter einem Kirchenfenster eingelassenes spätmittelalterliches Altarretabel, das zu den ältesten Zeugnissen der Marienverehrung
in Marpingen zählt.[3]
Im Turm der Kirche befindet sich ein Geläute aus drei Glocken. Die zwei größeren dieser drei Glocken stammen aus dem Jahr 1950, während die kleinste Glocke bereits aus dem Jahr 1363 datiert.[6] Die beiden großen Glocken tragen die Namen „Maria in coelum assumpta“ nach der Kirchenpatronin und „Christ-Friedenskönig-Glocke“ als Friedenskünderin und ersetzten 1950 zwei Glocken, die während des Zweiten Weltkrieges beschlagnahmt und zu Geschützgranaten umgeschmolzen wurden. Diese hatten zuvor zwei Glocken ersetzt, die während des Ersten Weltkrieges beschlagnahmt wurden.[6] Die kleinste Glocke, aus dem 14. Jahrhundert hat in mehreren Marpinger Vorgängerkirchen an gleicher Stelle bis heute die Zeiten überdauert. Ihre Höhe beträgt ohne Krone 62 cm und hat einen Randdurchmesser von 81 cm. Aufgrund eines runden Medaillons auf der Glocke mit einem Bildnis der heiligen Katharina mit Rad und Schwert zwischen zwei anderen Figuren trägt sie den Namen „Katharinenglocke“.[6]