Das Dorf Szabienen erhielt zwischen 1565 und 1570 auf Anordnung von Herzog Albrecht von Preußen eine erste einfache Holzkirche. Sie wurde Pfarrkirche für den ganzen südlichen Teil des damaligen Kreises Darkehmen. 1609 wurde sie aus der Inspektion von Insterburg herausgelöst. In der Kirche wurde deutsch, litauisch und polnisch gepredigt. 1657 wurde das Gebäude bei einem Tatarenüberfall zerstört und 1672 wieder aufgebaut. 1741 erfolgte ein massiver Neubau, 1746 wurde der Turm fertiggestellt. 1817 wurden die Längswände erneut gefestigt. 1864/65 wurde das Innere neu gestaltet, unter anderem wurden dorische Holzsäulen eingezogen.
Im Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Granatenbeschuss beschädigt, im Zweiten Weltkrieg blieb das Äußere weitestgehend unbeschädigt.
1945 wurde die Kirche der polnischen römisch-katholischen Kirche übergeben. 1968 erhielt sie den Namen Kirche der Allerheiligsten Jungfrau Maria und wurde 1982 Hauptkirche einer Parafie.
Architektur und Innenausstattung
Das Kirchengebäude ist ein dreischiffiger Bau mit einem Turm. Im Mittelschiff gibt es ein hölzernes Stichbogengewölbe, in den Seitenschiffen Flachdecken.
Von der Innenausstattung vor 1945 ist der Altar von etwa 1680 erhalten geblieben, der wahrscheinlich im Umfeld der Werkstatt des Bildhauers Johann Pfeffer entstand.[1]
Zum Kirchspiel Szabienen gehörten zahlreiche Orte, die heute teilweise in polnischem und teilweise in russischem Territorium liegen, einige gibt es nicht mehr. Orte mit einer ehemaligen Schule sind mit * gekennzeichnet.[2]
↑Anton Ulbrich: Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis gegen 1870. Band 1. Gräfe und Unzer, Königsberg 1926. S. 268.