Margarete KubelkaMargarete Flora Kubelka, verheiratet Margarete Kröhnke (* 14. September 1923 in Bor u České Lípy, Tschechoslowakei; † 2. Juli 2000 in Darmstadt), war eine deutsche Schriftstellerin. LebenIhre Kindheit und Jugend verlebte Kubelka in den nordböhmischen Orten Haida, Niemes und Böhmisch-Leipa, wo sie die Reifeprüfung ablegte. Angeregt durch die Berufswelt des Vaters, eines Zeitungsverlegers, verfasste sie früh Verse und kleine Prosatexte. Als Studentin der Germanistik und Klassischen Philologie an der Deutschen Universität Prag veröffentlichte Kubelka erste Gedichte und Erzählungen in der Presse und im Hörfunk. 1945 aus der Tschechoslowakei vertrieben, floh Margarete Kubelka mit ihrer Mutter nach Kamenz, wo kurz darauf die Tochter Claudia zur Welt kam. Unter schwierigen Umständen setzte sie ihr Studium an den Universitäten Rostock und Hamburg fort, um anschließend eine Lehrtätigkeit in Eschwege aufzunehmen. 1951 heiratete Kubelka den aus Ostpreußen stammenden Apotheker Alfred Kröhnke und zog nach Darmstadt, wo ihr Ehemann in der pharmazeutischen Industrie tätig war und sie selbst als Hausfrau, Journalistin, Redakteurin und Schriftstellerin bis zu ihrem Tod agierte. Hier wurden ihre Söhne Erhard, Karl und Friedrich Kröhnke geboren. Ihre Grabstätte, die von der Stadt Darmstadt als Ehrengrab gepflegt wird, befindet sich auf dem Friedhof in Darmstadt-Eberstadt. WerkMargarete Kubelka veröffentlichte Romane, Essays, Erzählungen, Jugend- und Kinderbücher, Kriminalliteratur, Hörspiele und Lyrik. Im Jahre 1962 erschien im Maximilian Dietrich Verlag Memmingen ihr erster Roman „Odysseus kommt zu spät“, ein Jahr später ebendort der zweite „Der Mann aus Papier“, beides psychologische Romane, in denen es um die Identitätsfindung der Protagonisten geht. Nach der Veröffentlichung weiterer Romane wandte sich Kubelka mehr und mehr der Kurzprosa zu, wobei ihre Texte in der zweiten Lebenshälfte zunehmend von christlicher Humanität geprägt waren. Als aktives Mitglied in der 1957 gegründeten sudetendeutschen Künstlergruppe Marburger Kreis knüpfte sie Kontakte zu anderen Autoren wie Dagmar Nick, Annemarie in der Au und Herbert Wessely, mit denen sie eine jahrzehntelange Freundschaft verband. In den 1970er Jahren veröffentlichte der Delp Verlag die Lyrikbände „Absage an das Mondlicht“ und „Verhängte Spiegel“, aus denen mehrfach Gedichte vertont wurden. Kubelka schrieb auch Kinderbücher, die ins Englische und Chinesische übersetzt wurden. Sie war freie Mitarbeiterin bei der Frankfurter Rundschau, des Wiesbadener Kuriers, des Münchener Volksboten, der mehrsprachigen Zeitschrift „Europa“, des Lahrer Hinkenden Boten wie auch von Jugendzeitschriften. Das Darmstädter Echo veröffentlichte regelmäßig ihre Rezensionen zu kulturellen Veranstaltungen in der Umgebung. Als Frau Margarete betreute sie im „Echo“ die Kochecke, in der sie täglich ein Menu vorstellte. Im „Ratgeber für Haus und Familie“ schrieb sie jahrzehntelang eine Kolumne. Margarete Kubelka ist in 70 Anthologien vertreten. Mit dem Trauma von Flucht und Vertreibung, insbesondere der Sudetendeutschen, und den harten Bedingungen der Nachkriegszeit, in der die Eingliederung in eine neue Heimat gelingen musste, hat sich Kubelka in ihrem literarischen Werk auseinandergesetzt. Sie wurde zunehmend zu einer Stimme der Heimatvertriebenen in der Sudetendeutschen Zeitung, dem „Sudetendeutschen Kalender“, dessen Herausgeberin sie zeitweise war, in der Kulturzeitung „Sudetenland“ sowie in zahlreichen Lesungen auf dem Heiligenhof. Besonders in den Erzählungen in „Umhegte Welt“ und „Tagebuch einer Kindheit“ steht die behütete Kindheit in Böhmen im Fokus. Zum Jahr des Kindes wurden 1979 Vertreibungsgeschichten unter dem Titel: „Der Tod der Sabine“ veröffentlicht. Ihre Neubearbeitung sudetendeutscher Sagen leistet durch die Erschließung der landschaftlichen, sozialen und geschichtlichen Hintergründe einen Beitrag zur Bewahrung des ostdeutschen Kulturguts. In der Reihe der Marburger Bogendrucke erschienen 1969 unter dem Titel „Ruf des Landes“ ihre Übersetzungen tschechischer Lyrik. Der literarische Nachlass mit persönlichen Dokumenten und Fotos wurde der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt übereignet. Margarete Kubelka betrieb ein ausgefallenes Hobby, indem sie Taschentücher sammelte zur Erinnerung an Orte, die sie bereist hatte, und an Freunde, die sie zu besonderen Anlässen mit Tüchlein beschenkten. In ihrer Sammelvitrine befanden sich mehr als tausend Stück, die in den Besitz ihrer Tochter übergegangen sind. Veröffentlichungen
Auszeichnungen
Mitgliedschaften
Literatur
WeblinksCommons: Margarete Kubelka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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