Im Konsistorium vom 14. November 1699 erhob Innozenz XII. ihn zum Kardinal. Am 3. Februar 1700 wurde er mit dem persönlichen Titel eines Erzbischofs zum Bischof von Ancona ernannt. Den Kardinalshut und San Martino ai Monti als Titelkirche erhielt Marcello d’Aste am 30. März 1700. Nach dem Tod von Innozenz XII. nahm er am Konklave 1700 teil, aus dem Clemens XI. als Papst hervorging.[2] Bei diesem Konklave stand er auf der Seite der Zelanti, die von allen europäischen Mächten gleichermaßen Abstand wahren wollten und darauf drangen, den neuen Papst ausschließlich nach Maßgabe kirchlicher Interessen zu wählen.[1]
Marcello d’Aste starb im Dominikanerkonvent in Bologna, wohin er sich auf ärztlichen Rat hin begeben hatte, und wurde in der dortigen Konventskirche beigesetzt.[1]
Wirken
Als Nuntius widerstand Marcello d’Aste erfolgreich den Bestrebungen, die Kapuziner aus der Schweiz zu vertreiben. Auch die Behinderung der Bischofsweihe Ulrichs von Federspiel durch den Dompropst und Generalvikar Rudolf von Salis wusste er zu unterbinden. Er unterstützte den Konstanzer Bischof Marquard Rudolf von Rodt darin, die vom Kanton Uri geforderte alljährliche Bestätigung der geistlichen Pfründeninhaber durch die Landsgemeinde abzuwenden. In den Verhandlungen um eine 1691 von Luzern geforderte Klerussteuer zeigte sich Marcello d’Aste kompromissbereit.[3]