María Soledad CisternasMaría Soledad Cisternas Reyes (geb. 4. November 1959 in Santiago de Chile) ist eine chilenische Juristin und Aktivistin für Behindertenrechte. Cisternas, die während ihrer College-Zeit von einer Sehbehinderung betroffen wurde, arbeitete sowohl in ihrer Heimat als auch international für eine verbesserte Teilhabe von Behinderten. Sie war Mitglied der Antragskommission für die UN-Behindertenrechtskonvention und wurde 2017 UN-Sondergesandte für Menschen mit Behinderung und Barrierefreiheit (engl.: Special Envoy on Disability and Accessibility). Herkunft und AusbildungCisternas wurde 1959 in Santiago geboren.[1] Im Alter von 14 Jahren wurde bei ihr eine Retinitis pigmentosa diagnostiziert.[2] Sie studierte an der Pontifical Catholic University of Chile Rechtswissenschaften und schloss als Master in Politikwissenschaften ab.[1] Während ihrer Collegezeit verschlechterte sich ihr Sehvermögen kontinuierlich, aber sie verbarg ihre Einschränkungen vor Lehrern und Klassenkameraden.[2] KarriereCisternas wurde Rechtsanwältin und Behindertenrechtsaktivistin.[3] 2000 entwickelte sie ein Behindertenrechte-Programm an der Universidad Diego Portales in Santiago, wo sie bis 2000 die Abteilung für Behindertenrecht der juristischen Fakultät leitete.[1] 2001 war sie Mitglied eines Juristenteams, das eine Klage für die Belange der Gehörlosen-Community anstrengte, um die Einbindung von Gebärdensprache und Untertitelung im chilenischen Fernsehen zu erreichen.[2] Cisternas gründete eine Vereinigung namens Corporación Pro Ayuda al Débil Visual (COPRADEV) und leitete diese als Präsidentin.[1] 2006 arbeitete Cisternas in einem Ad-hoc-Komitee mit, das die UN-Behindertenrechtskonvention formulierte, die noch 2006 von der UN-Generalversammlung in New York verabschiedet wurde, 2008 in Kraft trat und heute von 185 Staaten ratifiziert ist (Stand November 2022).[2][4][5] Einige Jahre leitete sie das Committee on the Rights of Persons with Disabilities, das die Umsetzung der Konvention überwachte.[6][4] Am 21. Juni 2017 wurde Cisternas von UN-Generalsekretär António Guterres zur UN-Sondergesandten für Menschen mit Behinderung und Barrierefreiheit ernannt.[7] Die UN betont, dass über 1 Mrd. Menschen irgendeine Form einer Behinderung haben, also 15 % der Weltbevölkerung betroffen sind, und dass bei allen zwischenzeitlich erreichten Fortschritten immer noch eine erhebliche Lücke zwischen den Vereinbarungen und den täglichen Erfahrungen behinderter Personen besteht.[8] 2021 kandidierte Cisternas für die Verfassunggebende Versammlung Chiles, war aber nicht erfolgreich. Die von der Versammlung ausgearbeitet neue Verfassung wurde bei einem Referendum im September 2022 abgelehnt. Auszeichnungen
WeblinksEinzelnachweise
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