Manuel Vilas Vidal (* 19. Juli1962 in Barbastro, Huesca) ist ein spanischerDichter und Schriftsteller. Sein bekanntester Roman ist Ordesa (2018). Er war Finalist beim Premio Planeta 2019, einem spanischen kommerziellen Literaturpreis, mit seinem Roman Alegría,[1] der von der Beziehung zwischen Eltern und Kindern handelt.
Er studierte Spanische Philologie und hat mehr als 20 Jahre als Lehrer an verschiedenen weiterführenden Schulen gearbeitet[2].
In seinen Interviews hat er erklärt, dass er im Alter von dreizehn Jahren „eine Rock and Roll Band gründen wollte, aber da ich kein Talent hatte, widmete ich mich der Literatur, welches dem am nächsten kam, was ich die ganze Zeit suchte.“ Nachdem er Rimbaud und Baudelaire gelesen hatte, begann er mit dem Schreiben von Gedichten und tauchte in die Literatur ein, wobei er versicherte, an eine „transmediale Literatur“[3] zu glauben. Er hat für verschiedene Medien gearbeitet, für die Tageszeitung Heraldo de Aragón aus Zaragoza, die Madrider Tageszeitung El Mundo, Zeitungen der Vocento-Gruppe, sowie für die Literaturbeilagen Magazine (La Vanguardia), Babelia (El País) und ABC Cultural (ABC). Außerdem schreibt er für El País (2019) und ist auch Mitarbeiter beim ältesten Radiosender Spaniens, Cadena Ser.
Arbeit
Er ist Autor der Romanbiographie Lou Reed era español (Malpaso, 2016) und des Reisebuches América (Círculo de Tiza, 2017), das er während seines Aufenthalts in Iowa geschrieben hat, wo er Literatur unterrichtete[4]. Sein Stil verbindet realistischen Diskurs mit visionären Bildern. Als Erzähler hat er eine wichtige kulturkritische Arbeit entwickelt, und seine Werke sind reich an Parodien, Pop-Mythen und Reflexionen über den Kapitalismus.
Er erklärt, dass er kurz nach dem Tod seiner Mutter im Mai 2014 begann, Ordesa zu schreiben. Zur gleichen Zeit ließ er sich scheiden.
„Obwohl ich überall Gespenster sah, hatte der Abschied, den ich erlebte, auch etwas Schönes: der Abschied von meiner Mutter, der Abschied von meiner Ehe und der Abschied von mir selbst. Das Schlimme daran war, dass vom Frühjahr 2013 bis Juni 2014 der Alkohol mein Leben beherrschte. Am 9. Juni 2014 habe ich aufgehört zu trinken[5]“.
Von Ordesa (Alfaguara, 2018) wurden in weniger als einem Jahr vierzehn Ausgaben veröffentlicht und mehr als hunderttausend Exemplare verkauft. Es wurde von Medien wie El País, La Vanguardia, El Mundo, El Correo und vielen anderen zum Buch des Jahres 2018 gewählt. Ordesa wurde in mehreren Ländern wie den Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien, Portugal, Deutschland, Polen und dem Vereinigten Königreich unter Vertrag genommen. Die Übersetzungen ins Italienische und Portugiesische wurden im Januar 2019 veröffentlicht. Ordesa beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Martin Mosebach schrieb eine rühmende Besprechung des Romans für die Wochenzeitung Die Zeit.[6]
Im Jahr 2020 veröffentlicht er Roma und betrachtet die Abfolge von Schatten, die durch die Bewegungen eines Mannes verursacht werden, der versucht, seine Seele in den Friseursalons, Geschäften, Märkten, Hotels, Kirchen, Imbissen, Restaurants, Straßen und Gassen der ewigen Stadt und ihrer Umgebung wiederzufinden[7].
Bibliographie
Roman
2008 España (DVD)
2009 Aire nuestro (Alfaguara)
Passage du Nord-Ouest, ins Französische übersetzt von Catherine Vasseur, 2012
2012 Los inmortales (Alfaguara)
2013 El luminoso regalo (Alfaguara)
Ayrinti Yayinlari, ins Türkische übersetzt von Nazh Cigdem Sagdic Pilcz, 2015
↑Luz Sánchez-Mellado: Manuel Vilas: “La familia es el único espacio libre de capitalismo”. In: El País. 21. Dezember 2019, ISSN1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 29. Juni 2022]).