Der Mansfelder Gebirgskreis war ein Landkreis, der in Preußen und der SBZ bzw. DDR zwischen 1816 und 1950 bestand. Er umfasste den nordwestlichen Teil des Mansfelder Landes. Sein Name bezog sich in Abgrenzung zum benachbarten Mansfelder Seekreis auf das bergige Terrain des Ostharzes. Die Kreisstadt war Mansfeld.
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Zum 10. August 1876 wurde die sogenannte Hettstedt-Gerbstedter Stadtflur aus dem Mansfelder Seekreis in den Mansfelder Gebirgskreis eingegliedert.
Zum 30. September 1929 fand im Mansfelder Gebirgskreis entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Am 1. April 1942 wurden zur Grenzbegradigung zwischen Preußen und dem Land Anhalt die Gemeinden Tilkerode aus dem Landkreis Ballenstedt und Unterwiederstedt aus dem Landkreis Bernburg in den Mansfelder Gebirgskreis eingegliedert. Nach der Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis zur neuen Provinz Halle-Merseburg. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die amerikanischen Alliierten Streitkräfte besetzt.
DDR
Am 15. Juli 1950 kam es in der DDR zu einer Gebietsreform, in deren Rahmen der Mansfelder Gebirgskreis aufgelöst wurde:[2]
Alle übrigen Gemeinden des Mansfelder Gebirgskreises wurden mit der bis dahin kreisfreien Stadt Eisleben sowie einem großen Teil des ebenfalls aufgelösten Mansfelder Seekreises zum Landkreis Eisleben zusammengefasst.
Blasonierung: „Geviert; Feld 1: von Rot über Silber siebenmal geteilt, Feld 2: in Silber ein schwarzes schräggekreuztes Hüttengezähe, Feld 3: in Silber eine grüne Tanne auf grünem Dreiberg, Feld 4: in Silber sechs (3:3) rote Rauten.“
Wappenbegründung: Die Felder 1 und 4 lehnen sich an das Wappen der Grafschaft Mansfeld an und weisen mit der siebenmaligen Teilung von Rot über Silber (Herren von Querfurt) und den 6 roten Rauten in Silber (alte Grafen von Mansfeld) auf die ehemalige landesherrliche Zugehörigkeit der Region hin. Feld 2 symbolisiert mit den Hüttenwerkzeugen Stecheisen, Schürhaken (auch Forkel genannt) und Kratze die Kupferverhüttung im Landkreis. Feld 3 verweist mit der aus einem Dreiberg wachsenden Tanne auf die natürliche Umgebung des Unterharzes.
Das Wappen wurde am 24. Juli 1935 vom Preußischen Staatsministerium genehmigt.
Kommunalverfassung
Die Mansfelder Gebirgskreis gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Städte und Gemeinden
Stand 1945
Der Mansfelder Gebirgskreis umfasste 1945 vier Städte sowie 56 weitere Gemeinden:[8]
↑Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Merseburg, S.341 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
↑Handbuch der Provinz Sachsen. Rubachsche Buchhandlung, Magdeburg 1843, S.212 (Digitalisat [abgerufen am 6. Juli 2016]).
↑Königlich Statistisches Büro Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen. Verlag d. Königl. Statist. Bureaus, Berlin 1873 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
↑ abcdefMichael Rademacher: Mansfelder Gebirgskreis. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900