August von Münchhausen

August Wilhelm Ludwig Gerlach von Münchhausen (* 24. Februar 1788 in Kalitz; † 8. März 1841 in Hettstedt) war ein preußischer Offizier und Landrat.[1][2]

Leben

Herkunft

Er entstammte dem Adelsgeschlecht von Münchhausen und war der jüngste Sohn des Gerlach von Münchhausen (1740–1791), Gutsherr auf Kalitz (1770 gekauft) aus der Linie Neuhaus Leitzkau, und der Marie Charlotte von Brietzke (1759–1845).

Karriere

1800 trat Münchhausen als Junker in das Infanterieregimentvon Neumann“ (bei Aufstellung 1797 ursprünglich als Infanterieregiment „Courbière“ bezeichnet) der Preußischen Armee in Halle (Saale) ein. 1800/06 besuchte er die Schule Klosterburg. 1808 war er im Schill’schen Freikorps. Im März 1812 quittierte er den Dienst in der Armee[3] und wechselte in englische Dienste zur Königlich Deutschen Legion, wo er zunächst als Kornett vom 5. Mai bis zum 1. September 1812 im 1. Dragoner-Regiment in Spanien diente.[4] Am 20. Dezember 1812 wurde er Sekondeleutnant und Adjutant in der Russisch-Deutschen Legion.[5][6] Erst nach zwei Jahren kehrte er am 29. März 1815 als Rittmeister im 8. Ostpreußischen Ulanenregiment in preußische Dienste zurück, wo er bis zum 22. Dezember 1816 blieb.[7][8] Im Jahr 1822 wurde er als Major im 7. Magdeburgischen Kürassierregiment aus dem aktiven Dienst entlassen.[9][10]

Im Jahr 1824 wurde er als Nachfolger von Ferdinand Freiherr von Keller Landrat des Mansfelder Gebirgskreises des Regierungsbezirkes Merseburg in der Provinz Sachsen. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne.[11]

Er war ein Freund des Schriftstellers und Politikers Ernst Moritz Arndt.

Familie

Münchhausen heiratete am 18. Juni 1817 auf Gut Buchau bei Riesa Luise von Meyerinck (* 13. September 1792 in Magdeburg; † 11. Dezember 1864 in Helmsdorf). Das Ehepaar hatte drei Töchter:

Veröffentlichungen

  • Eine hundertjährige Heimatkunde des Mansfelder Gebirgskreises. zusammengestellt aus Berichten der Ortsgeistlichen von dem damaligen Landrat von Münchhausen in Hettstedt, Neudruck in: Mansfelder Heimatkunde, Vereinigung für Heimatforschung im Mansfelder Lande (Hg.), 5. Jahrgang (1930), Heft 1+2[12]

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der uradeligen Häuser, 8. Jahrgang (1907), Verlag Justus Perthes, Gotha 1907, S. 501.
  2. Walther Hubatsch: Karl Freiherr vom und zum Stein. Briefe und amtliche Schriften, Band 10, S. 500. (Auszug)
  3. Erich Botzenhart: Karl Freiherr vom und zum Stein. Briefwechsel, Denkschriften und Aufzeichnungen. 1937, Band 4, S. 210.
  4. Bernhard Schwertfeger: Geschichte der königlich Deutschen Legion 1803-1816. 1907, Band 2, S. 63. (Auszug)
  5. Ernst Moritz Arndt. Erinnerungen 1769-1815, Band 2 (1989), S. 449. (Auszug); Band 3 (1975), S. 672. (Auszug)
  6. Heinz Kamnitzer: Wider die Fremdherrschaft. Betrachtungen zur Geschichte der Befreiungskriege. 1962, S. 186. (Auszug)
  7. Georg Hoffmeister: Geschichte des Ostpreussischen Ulanen-Regiments No. 8. 1862, S. 120. (Auszug)
  8. Hans Heinrich Fritz Cäcil von Förster: Geschichte des Königlich Preussischen Ulanen-Regiments Graf zu Dohna. 1860 (Auszug)
  9. Institut Deutsche Adelsforschung
  10. Über sein bewegtes Soldatenleben: Börries Freiherr von Münchhausen (Hg.), Arbeiten zur Familiengeschichte der Freiherren von Münchhausen, Windischleuba 1938–1939, Bd. III S. 9.
  11. Thomas Klein (Bearb.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945. Reihe A (Preußen) Band 6 (Provinz Sachsen), Marburg/Lahn 1975, S. 124. (Auszug)
  12. Thüringisch-sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst, Thüringisch-Sächsischer Verein für Erforschung des Vaterländischen Altertums (Hg.), 1929, Band 18/19, S. 229. (Auszug)