Malepartus![]() Malepartus (neulateinisch, von französisch mal ‚schlecht, schlimm‘ und pertuis ‚Durchgang (Loch)‘) bezeichnet in der Tierfabel die Wohnung des Fuchses. Der Begriff taucht in vielen Fabeln auf, eine tragende Rolle hat er in den Adaptionen der niederdeutschen Fabel Reineke Fuchs. Die Fabel wurde von Johann Christoph Gottsched 1752 ins Deutsche übertragen und 1794 auch von Goethe bearbeitet. Malepartus taucht dort bereits im ersten Gesang auf, in welchem sich viele Tiere über die Untaten des Fuchses beklagen, und nur der Dachs für ihn spricht: Malepartus, sein Schloß, hat er verlassen und baut sich Auch in anderen Literaturgattungen wird der Begriff verwendet, entweder im Fabelsinne, so zum Beispiel in Friedrich Spielhagens Roman Hammer und Amboss:
oder bei Fürst von Pückler-Muskaus Aus Mehemed Alis Reich, wo es allerdings um eine Hyäne geht:
An anderer Stelle bezeichnet Malepartus im übertragenen Sinne – aber auch wieder im Wortsinne – den Zufluchtsort eines bösen, schlechten Menschen, so etwa in Gottfried Kellers Zürcher Novelle „Der Narr auf Manegg“:
Zu vergleichen ist auch Harry Kümels Film Malpertuis mit Orson Welles und Mathieu Carrière. Ein Namensbezug besteht zur Malepartushütte im Harz, zur Grube Malapertus in Wetzlar und zur Ausflugsgaststätte Malepartus in Lienen. Weblinks
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