Danach trat er als Kulturjournalist für den Bayerischen Rundfunk in Erscheinung,[18][19] wo er ein journalistisches Volontariat absolvierte und später als Fernsehreporter für diverse Sendungen vom BR Fernsehen arbeitete.[20] Er begann dort als Hörfunk- und Fernsehautor für den BR.[21] 2019 war er für das englischsprachige Fernsehprogramm der Deutschen Welle tätig und berichtete unter anderem als politischer Korrespondent aus Nigeria, Westafrika.[22][23] Im selben Jahr arbeitete Ohanwe in Atlanta für den US-amerikanischen Sender WABE-FM.[24]
Seit Herbst 2019 war Ohanwe einer der Moderatoren der ARD-alpha-Sendung Respekt.[33] Außerdem arbeitet er seit 2020 als Autor für Deutschlandfunk Kultur[34] und ist Moderator des DasDing-Podcasts Sack Reis - Was geht dich die Welt an?.[35] Im selben Jahr übersetzte er das Buch Sei Kein Mann des britischen Schriftstellers JJ Bola aus dem Englischen ins Deutsche.[36] Seit Januar 2021 ist er einer der Reporter des Auslandsjournal-Formats #trending vom ZDF.[37]
2020 übersetzte er das Buch Sei Kein Mann des britischen Schriftstellers JJ Bola ins Deutsche.[38] Das Buch wurde in Deutschland zum Spiegel-Bestseller.
Im November 2021 präsentierte er seine eigene Talkshow Brudi Talk über Männlichkeit und Männerfreundschaften für den RBB.[40]
Im April 2023 wurde er das Gesicht der Arte-Serie "Reminded", die einen Blick auf historische Figuren wirft und die Geschichten von Figuren wie Marie Curie, George Orwell oder Hildegard von Bingen für eine junge Zielgruppe neu erzählt.[41]
Der Eichborn Verlag zog das für Oktober 2023 angekündigte Buch Männlichkeiten - Eine Einladung zum Zartsein[42] zurück.[43]
Im März 2019 löste ein von ihm geteilter Clip aus der Sendung Das Supertalent, in dem ein fünfjähriges Mädchen aus Herne mehrmals von Dieter Bohlen nach seiner asiatischen Herkunft befragt wird, eine Debatte zu Zugehörigkeit und Rassismus in Deutschland aus.[51][52][53] Der Clip wurde später in der Sendung hart aber fair besprochen und die Kolumnistin Ferda Ataman startete auf den Tweet hin den Hashtag #vonhier.[54]
Im gleichen Jahr forderte er in einer Reihe von Tweets[55] und später auch in einem Text für den Spiegel[56] unter dem Hashtag #KritischesWeißsein weiße Personen dazu auf, ihr Weißsein kritisch zu hinterfragen. Der Aufruf wurde von verschiedenen Medien rezipiert.[57][58][59]
Im April 2021 geriet der bayerische Kabarettist Helmut Schleich für seine schwarz geschminkte Figur „Maxwell Strauß“ in die Kritik, nachdem Ohanwe ihm auf Twitter Blackfacing vorgeworfen hatte.[60][61] Der Bayerische Rundfunk, in dem die Sendung lief, rechtfertigte sich zunächst gegen die Vorwürfe.[62] BR-Intendantin Katja Wildermuth kündigte zwei Wochen später an, dass die Figur aus dem Programm genommen werde.[63]
Rezeption
Das Magazin GQ – Gentlemen’s Quarterly beschreibt Ohanwe als "eine der originellsten Stimmen der deutschen Medienlandschaft"[64], während die taz ihm "Pionierarbeit" in Sachen mediale Vielfalt zuschreibt.[65] In verschiedenen Medien wurden Ohanwes Positionen als Identitätspolitik kritisiert.[66][67][68]
Simon Sales Prado schrieb 20202 für die taz, dass Ohanwes Podcast Kanackische Welle einer der Podcasts sei, die einen Markt für postmigrantische Themen aufgebaut hätten.[69] Dieselbe Feststellung machen Marcus Engert für Übermedien[70] und Inna Hartwich von der Neuen Zürcher Zeitung.[71] Eric Hartmann von der Süddeutschen Zeitung beschrieb den Podcast als „pointiert und profiliert“. Er lobte, dass es Ohanwe und seinem Partner Aburakia gelinge, „große Fragen und wissenschaftliche Ansätze auf alltägliche Erfahrungen herunter zu brechen und so greifbar zu machen“.[72] Das Jugendmagazin BRAVO schrieb, der Podcast biete „[s]pannende Wortgefechte und nice Interviews, die dich zum Nachdenken bringen“.[73] Melissa Erhardt von FM4 beschreibt den Podcast als „sehr unterhaltsam“.[74]
Ende 2020 postete Ohanwe auf Twitter ein Bild eines schwarzen Mannes, welcher von weißen Männern in einer Sänfte getragen wird, und kommentierte dazu „mein feuchter Traum“. Bei dem Mann handelte es sich um den ugandischen Diktator Idi Amin. Ohanwe gab an, dass der Tweet satirisch gemeint war und er sich der Identität des Mannes auf dem Foto nicht bewusst gewesen sei.[80]Vojin Saša Vukadinović warf ihm in der Welt eine „rassistische Fantasie“ vor.[81] Der Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer nahm Ohanwe auf Twitter in Schutz und griff den Fall in seiner Kolumne als Beispiel für gezieltes Missverstehen in sozialen Medien auf.[82]
Regelmäßig äußert sich Ohanwe, der palästinensischer Abstammung ist, zum Nahost-Konflikt. In der Sendung maischberger. die woche befand er, dass während in US-amerikanischen oder israelischen Medien die Menschenrechtsverletzungen der israelischen Regierung gegenüber Palästinensern direkt benannt würden, man in Deutschland für dieselbe Kritik „Israel-Hetze“ unterstellt bekäme.[83] Die Neue Zürcher Zeitung warf ihm „israelfeindliche Äußerungen“ vor.[84]
„Seriöse Analysten, NGOs, und Politologen weisen seit Jahren darauf hin, dass eine "Sicherheitspolitik" die darauf basiert, die eigene Bevölkerung in ein Apartheid-Regime ohne Bewegungsfreiheit, ohne freien Wasserzugang und wöchentlichem Töten von Zivilisten zu pferchen, nicht sehr nachhaltig ist. Dass unbewaffnete Menschen eiskalt getötet werden, ist eine Tragödie. Es passiert ständig in Palästina, staatlich subventioniert sogar. Zu glauben, dass auf maßlose, willkürliche Gewalt nicht irgendwann dasselbe als Antwort folgt, ist nicht nur naiv, sondern menschenverachtend. Wer sich wirklich um israelische und palästinensische Zivilist*innen sorgt, wer wirklich will dass israelische Menschen in Sicherheit leben, muss klare Worte gegen Siedlerkolonialismus, Apartheid und Besatzung haben. Frieden auf dem Rücken von 7 Millionen Menschen ist absurd. Wenn die Zunge der Palästinenser systematisch abgeschnitten wird, wie sollen sie sich mit Worten wehren? Wenn das Wahlrecht der Palästinenser unterbunden wird, wie sollen sie sich mit Kreuzen wehren? Wenn ihre Bewegung eingeschränkt wird, wie sollen sie sich mit Demos wehren? Was erwarten Leute? (...) Es ist zu hoffen, die israelische Apartheids-Politik und die Aggressionen der Hamas und die grausame Tötung jeglicher Zivilist*innen ein baldiges Ende nehmen.“
Einige Stunden danach, ohne ein Gespräch mit Ohanwe[85], distanzierte sich der Sender Arte „in aller Schärfe“ von Ohanwes „menschenverachtenden Äußerungen“. Daraufhin distanzierte sich auch der Bayerische Rundfunk von Ohanwes Aussagen und gab an, er werde als freier Journalist nicht mehr beschäftigt.[86][87] Laut dem Bayerischen Rundfunk sei bereits im Sommer vor den Äußerungen die Entscheidung gefallen, Ohanwe keine weiteren Aufträge mehr zu erteilen.[72] Er selbst gab gegenüber der taz an, er habe keine menschenverachtenden Aussagen getätigt. Vielmehr habe er sich „gegen den Hamas-Terror, gegen Israels völkerrechtswidrige Besatzung und für die Sicherheit der Zivilbevölkerung“ ausgesprochen.[88]