Nach Pausanias war er ein großer Arzt und Wundertäter, den die Messenier göttlich verehrten. Er besaß ein kleines Königreich in Messenien in der Peloponnes.[5] Mit seinem jüngeren Bruder Podaleirios soll er zudem in Thessalien die drei Städte Trikka, Ithome und Oichalia regiert haben.[6] Er war unter den Freiern der Helena.[7]
Zusammen mit Podaleirios nahm er von Aulis aus mit 30 thessalischen Schiffen als Heerführer am Zug nach Troja teil,[8] er allein hatte zwanzig davon mit Leuten aus Attika besetzt.[9] Er war dort ein, von seinem Vater ausgebildeter, berühmter Arzt (und nach damaliger Art vielmehr Wundheiler) der Griechen,[10] aber auch tapferer Mitkämpfer.[11] Seine Heilkünste lernte er von seinem Vater und von seinem Lehrer Cheiron.[12] Er heilte die Wunde des durch den Pfeil des Pandaros verletzten Menelaos.[13]
Bei der Belagerung schoss ihm Paris (Alexandros) einen Pfeil in die Schulter. Nestor – auf des Idomeneus Zurufen – brachte ihn sogleich in Sicherheit, da den Griechen viel an ihrem gemeinschaftlichen Arzt lag.[14] So heilte er endlich des – auf der Insel Lemnos ausgesetzten – Philoktetes’ lange Zeit unheilbare Wunde.[15] Daher überliefern einige, die Griechen hätten ihm seiner Wissenschaft wegen die meisten Kriegsarbeiten und gefährlichen Tätigkeiten erlassen.[16] Gleichwohl kroch er mit in das hölzerne Pferd und ließ sich in die Stadt Troja schleppen.[17]
Er hatte seinen besonderen Tempel zu Gerenia, wo man glaubte, dass er den Menschen zeigte, was sie gegen die Krankheiten gebrauchen sollten. In Pergamon wurde er so sehr verehrt, dass niemand den Namen des Eurypylos in dem Asklepiostempel nennen durfte, weil er den Machaon umgebracht hatte.[25]Glaukos soll ihm in Gerenia als erster Opfer gebracht haben.[26]
Ferdinand Peter Moog: Machaon. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 877.
August Heinrich Petiscus: Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer. Leipzig 1883, S. 309.
↑Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S.186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_3064 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1983 PV. Discovered 1983 Aug. 4 by L. G. Karachkina at Nauchnyj.”