Löser (Adelsgeschlecht)

Wappen der Löser in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605
Wappen der Löser in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605

Löser, auch Loeser, ist der Name eines der ältesten und angesehensten sächsischen Adelsgeschlechter, das seit dem 14. Jahrhundert das Amt des Erbmarschalls von Kursachsen besaß. Hans Löser und dessen Nachkommen wurden 1745 in den Reichsgrafenstand erhoben. Die gräfliche Linie erlosch zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aufgrund ihrer Bekanntheit ließen die meisten Vertreter der Familie das Adelsprädikat von weg. Die Schreibung schwankt zwischen Löser und Loeser.

Geschichte und Besitzungen

Die Familie war u. a. in Pretzsch im Kurkreis im früheren Herzogtum Sachsen-Wittenberg ansässig und stellte im Mittelalter mehrere Ritter. Auch Reinharz mit Meuro und Greudnitz sowie Nudersdorf und Schloss Ahlsdorf (1479 bis 1699) gehörte zu den Besitzungen. Zahlreiche Güter sind bei Leopold von Ledeburs Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 2, verzeichnet.[1]

Name

Lorenz Peckenstein schreibt 1608: Sie haben vor Alters geheissen die von Refeldt/nachmals ist der Name verendert worden [...] daß sie die Lösere genennet worden/von wegen eines des Stammes/welcher seinen gefangenen Herrn von den Feinden erlöst/vnd ledig gemacht hat/darumb sie dann zur Danckbarkeit mit dem MarschalchAmt vff das Haus Pretzsch begnadet/vnd verehret worden sind.[2] Weiter wird verwiesen auf das Dorf Rehfeld an der Lochauer Heide, das wohl von dieser Familie den Namen erhalten hat. Als Stammvater der Familie gilt Magnus von Refeldt.

Wappen

Das Stammwappen zeigt auf grünem Schild ein schreitendes goldenes Reh (wegen des ursprünglichen Namens Rehfeld/Refelt ein redendes Wappen).[3]

Das Wappen, das bei der Ritterschaft der Markgrafschaft Meißen in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605 dargestellt ist, und wie es von Rudolf II. 1602 verliehen wurde,[4] zeigt im gevierten Schild in den grünen Feldern 1 und 4 je ein einwärts gekehrtes goldenes Reh; in den blauen Feldern 2 und 3 je einen goldenen Adler (wie Pfalzgrafschaft Sachsen). Auf dem gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken das Reh wachsend.

Das reichsgräfliche Wappen ist nochmals gemehrt, mit drei Helmen, Grafenkrone und zwei auswärts blickenden silbernen Löwen als Schildhaltern.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 2, Ludwig Rauh, Berlin 1856, S. 52.
  2. Theatrum Saxonicum, Teil 1, darinnen ordentliche warhaftige Beschreibung der fürnembsten Könige, Chur- unnd Fürsten, Graffen, Herren, [...] Bisthumb, Stiffte, Festungen, Schlösser, Empter, Städte [...] in der fürnemen Provintz Obersachsen, beneben der fürnemsten Herren Contrafactur, auch gräfflichen und adelichen Geschlechten Wappen, in drey Theil zusamen getragen, mit sonderm Fleiß ex Archivis colligirt, und gegen vielen bewerten Monumentis revidirt, und mit sonderlichen zuvor unbekandten Historien illustrirt, durch Laurentium Peccensteinium Churf. Sächs. Histor., Grosse Leipzig; Steinman, Jena 1608, S. 176.
  3. Die Wappen des sächsischen Adels, in: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch; 21, Bauer & Raspe Besitzer Emil Küster, Nürnberg 1857 ff. Reprint: Degener & Co./Gerhard Gessner, Neustadt an der Aisch 1972, S. 101.
  4. Valentin König: Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung, 1. Teil, Wolffgang Deer, Leipzig 1727, S. 592 ff.