Luise Dieckerhoff wuchs in einem evangelischen Pfarrhaushalt auf. Nach dem Abschluss am Lyzeum arbeitete sie, bedingt durch den Ersten Weltkrieg, zwei Jahre lang als Lehrerin. Ab 1919 studierte sie Geschichte, Geographie und Anglistik an den Universitäten Marburg, Bonn, München und Münster. An letzterer wurde sie 1926 bei Hermann Wätjen mit der „kritische[n] Studie zur deutschen Außenpolitik“ Deutschland–England und das Orientproblem in den neunziger Jahren, die summa cum laude bewertet wurde, zur Dr. phil. promoviert.
Im Hause von Martin Niemöller lernte sie den Pfarrer Kurt Rehling kennen, den sie 1925 heiratete. Ab 1928 wirkte sie an seiner Seite im Bahnhofsviertel in Hagen, der späteren Luther-Kirchengemeinde. Im Pfarrhaus an der Hindenburgstraße kamen ihre drei Töchter zur Welt. Wegen seiner Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche hatte das Ehepaar viele Konflikte mit den Nationalsozialisten. Als ihr Mann 1939 zur Wehrmacht eingezogen wurde, hielt Luise Rehling die Gemeindearbeit aufrecht.
Luise Rehling starb am 29. Mai 1964 an den Folgen eines Schlaganfalls.[1] Sie ist auf dem Rembergfriedhof in Hagen begraben.
Ehrungen
Die Stadt Hagen benannte eine Realschule nach Luise Rehling, nicht zuletzt, weil sie sich als Mitglied im kommunalen Schulausschuss sehr engagiert für den Aufbau der Schullandschaft in Hagen eingesetzt hatte.
Im Jahr 2005 benannte der CDU-Kreisverband Hagen seine neue Kreisgeschäftsstelle „Luise-Rehling-Haus“.[2]
In Köln-Neubrück wurde 1966 eine Straße nach Luise Rehling benannt.[3]
Werke
Die Mitarbeit der Frau im öffentlichen Leben. In: Hulda Zarnack (Hrsg.), Wir Frauen im Staat. Berlin 1953, S. 32–38.
Euresco : Vertiefung der kulturellen Zusammenarbeit. In: Frau & Politik: Magazin der Frauen Union der CDU Deutschlands, 9. O.O. 1963, S. 13–15.
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
Renate Hellwig (Hrsg.), Die Christdemokratinnen. Unterwegs zur Partnerschaft. Stuttgart, Herford 1984, S. 164–175.
Brigitte Kaff: Luise Rehling (1896–1964). Bundestagsabgeordnete aus Westfalen. In: Günter Buchstab, Brigitte Kaff, Hans-Otto Kleinmann (Hrsg.): Christliche Demokraten gegen Hitler. Aus Verfolgung und Widerstand zur Union. Herausgegeben im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung. Herder, Freiburg im Breisgau 2004, ISBN 3-451-20805-9, S. 411–416.
Maria Liley: Eine engagierte Hagenerin – Am 30. November ist der 120. Geburtstag von Luise Rehling. In: Junges altes Hagen, Heft Nr. 36 – 3/2016.
Shelly Kupferberg: „Die erste Europäerin“. Shelly Kupferberg über die CDU-Abgordnete Dr. Luise Rehling. In: Deutscher Bundestag (Hrsg.): Der nächste Redner ist eine Dame. Die Frauen im ersten Deutschen Bundestag. 2. Auflage, Chr. Links-Verlag, Berlin 2024, ISBN 978-3-96289-210-4, S. 64–73.
Natalie Weis: Luise Rehling (1896–1964), CDU. In: Deutscher Bundestag (Hrsg.): Der nächste Redner ist eine Dame. Die Frauen im ersten Deutschen Bundestag. 2. Auflage, Chr. Links-Verlag, Berlin 2024, ISBN 978-3-96289-210-4, S. 200–203.
↑Terézia Mora: Der nächste Redner ist eine Dame: die Frauen im ersten Deutschen Bundestag. Hrsg.: Deutscher Bundestag. 2. Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2024, ISBN 978-3-96289-210-4, S.211.